Ab Dezember: Änderung bei Ticketkauf bei Deutscher Bahn

In einer Bahnhofshalle stehen zahlreiche Menschen an mehreren Ticketautomaten der Deutschen Bahn. Sie warten, bis sie an der Reihe sind, ein Ticket für den nächsten Zug zu kaufen.
Symbolbild © imago/Sabine Gudath

Besonders an den Feiertagen fahren viele Menschen mit dem Zug. Doch Vorsicht: Passend zum Fahrplanwechsel im Dezember kündigt die Deutsche Bahn nun eine Änderung beim Ticketkauf an.

Viele Deutsche fahren häufig mit dem Zug. Dies ist, wenn man auf Angebote und Preisnachlässe achtet, oft auch erschwinglich. Nun kündigt die Deutsche Bahn eine wichtige Änderung beim Ticketkauf an.

Kritik und Anpassung: Sparpreis-Tickets im Fokus

Erst im Herbst 2023 geriet die Deutsche Bahn unter Druck, als Änderungen beim Verkauf von Sparpreis-Tickets für Unmut sorgten. Reisende mussten beim Kauf dieser günstigen Tickets plötzlich persönliche Daten wie E-Mail-Adressen oder Mobilfunknummern angeben. Und das sogar auch am Schalter. Besonders ältere Menschen oder technikferne Kunden fühlten sich benachteiligt. Datenschützer kritisierten, dass diese Praxis Menschen ohne digitale Anbindung von günstigen Bahnreisen ausschließe.

Nach einer Welle von Beschwerden über den Ticketkauf bei der Deutschen Bahn leitete der hessische Datenschutzbeauftragte ein Aufsichtsverfahren ein. Ziel war es, die Ticketkäufe zugänglicher und diskriminierungsfrei zu gestalten. Die Deutsche Bahn reagiert: Ab dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember entfällt die Pflicht zur Angabe persönlicher Daten beim Kauf von Sparpreis-Tickets in Reisezentren oder bei DB-Agenturen. Diese Änderung zeigt, dass Kundenzufriedenheit und Inklusion für das Unternehmen zunehmend an Bedeutung gewinnen.

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Zukunftspläne: Mehr Flexibilität für Bahnreisende

Neben der Rücknahme dieser umstrittenen Regelung beim Ticketkauf kündigte die Deutsche Bahn weitere Verbesserungen an. Ab Januar 2024 soll ein neues Sparpreis-Modell eingeführt werden, das noch flexiblere Optionen für Reisende bietet. Diese Neuerung könnte auch als Reaktion auf die Konkurrenz durch Fernbusanbieter und Fluggesellschaften verstanden werden, die günstige Alternativen bieten.

Interessanterweise empfiehlt die Bahn weiterhin, bei der Buchung eine E-Mail-Adresse anzugeben. Dies erleichtert nicht nur die Kommunikation über Verspätungen oder Gleiswechsel, sondern wird als praktischer Service für die Kunden dargestellt. Dennoch bleibt die Entscheidung jedem selbst überlassen – ein kleiner, aber symbolträchtiger Sieg für datenschutzbewusste Verbraucher. Die Rückkehr zu einem zugänglicheren Ticketkauf ist ein wichtiger Schritt, um Vertrauen zurückzugewinnen. Die Deutsche Bahn sendet damit ein positives Signal: Fortschritt und digitale Entwicklungen dürfen nicht auf Kosten der Barrierefreiheit gehen. Ob die angekündigten Änderungen und neuen Modelle aber tatsächlich das Kundenerlebnis verbessern, wird die Praxis zeigen. Die Aufmerksamkeit für die Kritik zeigt jedoch, dass das Unternehmen bereit ist, zuzuhören und zu handeln.