Absteigend: Deutsche E-Autos haben die höchsten Stromverluste

Eine Hand hält Banknoten vor einer Elektroauto-Ladesäule nach oben. Vom 5- bis zum 200-Euro-Schein ist jeder Schein einmal dabei. Das blaue Ladekabel steckt in einem roten E-Auto.
Symbolbild © istockphoto/deepblue4you

Es ist eine traurige Entwicklung für alle Stromer-Fans: Viele E-Autos, darunter auch deutsche Modelle, haben wohl die höchsten Stromverluste. Das hat auch Auswirkungen auf die Fahrt und die Reichweite.

Reichweite und PS sind oft die Schwachstellen bei E-Fahrzeugen. Nun wird bekannt, dass E-Autos, darunter auch deutsche, teils sehr hohe Stromverluste verzeichnen. Für Interessenten und Käufer sind die aktuellen Zahlen zum Aufladeverhalten entscheidend.

Kleine Ursache, großer Verlust: Wenn Wärme über Effizienz entscheidet

Wer sich für ein Elektroauto entscheidet, denkt an leise Fahrten, moderne Technik – und Energieeffizienz. Doch ausgerechnet beim Ladevorgang bleibt oft mehr Strom auf der Strecke, als viele glauben. Wie viel das wirklich ist, hängt stark von einem oft unterschätzten Faktor ab: der Temperatur der Batterie. In einem aktuellen Vergleich testete der ADAC mehrere beliebte E-Auto-Modelle unter realen Bedingungen. Dabei zeigte sich: Ist die Batterie bereits warm, gehen beim Schnellladen nur rund ein bis vier Prozent der Energie verloren. Lädt man hingegen eine kalte Batterie, steigen die Verluste plötzlich auf sechs bis zehn Prozent. Auch beim deutschen E-Auto VW ID.3 hat man diese Schwächung und Stromverlust messen können.

Interessant dabei: Schon die sogenannte Vorkonditionierung, bei der sich die Batterie unterwegs selbst erwärmt, kann helfen, die Ladeverluste zu senken. Doch auch sie verbraucht Energie – die nicht im Akku landet, sondern vorab auf dem Weg zur Säule verheizt wird. Die scheinbar effizientere Lösung entpuppt sich also als Kostenfalle im Verborgenen. Wer zu Hause lädt, spart möglicherweise Geld – verliert aber meist mehr Strom. Der Grund liegt in der Technik: Die Wallbox liefert Wechselstrom, der im Auto erst in Gleichstrom umgewandelt werden muss.

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E-Autos und Stromverluste: So spart man beim Schnellladen bares Geld

Damit Stromverluste nicht unbemerkt ins Geld gehen, lohnt ein genauer Blick aufs eigene Ladeverhalten. Wer nach längerer Fahrt zur Schnellladesäule fährt, erwischt meist eine aufgeheizte Batterie – und reduziert dadurch automatisch den Energieverlust. Zudem lohnt es sich, möglichst viel Strom in einem einzigen Ladevorgang aufzunehmen. Denn: Je größer die geladene Energiemenge, desto geringer wirkt sich der Verlust prozentual aus.

Auch wenn Schnellladen nicht grundsätzlich teurer sein muss, lohnt ein Preisvergleich mit dem Heimtarif. Die Faustregel: Günstiger Strom plus warme Batterie bedeutet mehr Reichweite für weniger Geld. Wichtig ist dabei, auf die Batteriegesundheit zu achten. Dauerhaftes Schnellladen kann die Zellstruktur belasten – moderates Wechseln zwischen Ladearten hilft, die Lebensdauer zu verlängern.