Das hätte man vor einigen Monaten auch noch nicht gedacht. Viele E-Auto-Besitzer schämen sich mittlerweile für ihren Tesla. Teilweise versuchen sie, ihr Elektroauto irgendwie zu kaschieren.
Die Welt ändert sich manchmal schneller, als man gucken kann. Vor einem Jahr wäre wohl der Großteil der E-Auto-Besitzer regelrecht stolz auf ein Fahrzeug der Marke Tesla gewesen. Das ist jetzt vorbei – mittlerweile gehen ganz andere, verrückte Dinge vor sich.
Wenn das Auto zum politischen Statement wird
Die Marke war lange das Symbol für Innovation und die Zukunft der Elektromobilität. Doch aktuell ist es nicht der Fahrspaß, der vielen E-Auto-Besitzern durch den Kopf geht, sondern das Image von Tesla. Ob in Deutschland oder den USA – fast überall wird das Fahren eines Musk-Fahrzeugs zunehmend als politisches Statement wahrgenommen. Die Reaktionen darauf fallen keineswegs neutral aus. Tesla-Fahrer haben mehr und mehr mit Anfeindungen zu kämpfen. Ist das gerecht? Und was kann man tun, wenn man doch noch ein Model S oder Y in der Garage stehen hat?
Gerade in Deutschland schämen sich E-Auto-Besitzer inzwischen dafür, Tesla zu fahren. Die Verbindung zu Elon Musk, der mit seinen polarisierenden Äußerungen immer wieder Schlagzeilen macht, hat das Image der Marke stark beeinflusst. Oft bezeichnen andere Menschen die Tesla-Fahrer öffentlich als “Musk-Jünger” oder sogar als “Nazis”. So auf eine Automarke zu reagieren, ist natürlich völlig überzogen. Jedoch zeigt es, wie stark das öffentliche Bild eines Unternehmens die Wahrnehmung seiner Kunden beeinflussen kann. Als Antwort auf diese Missstände hat jemand sogar ein Geschäftsmodell entwickelt: Betroffene kleben einen lustigen Sticker auf ihr Auto. Es gibt aber auch einen anderen Trend. Hier versuchen E-Auto-Besitzer, ihre Tesla-Fahrzeuge zu kaschieren.
Tarnen statt tönen: Der Versuch, den Tesla unsichtbar zu machen
Mit Aufklebern anderer Markenlogos – wie etwa dem von Toyota – modifizieren jetzt immer mehr Tesla-Fahrer das äußere Erscheinungsbild ihres Autos, um sich Vorurteilen zu entziehen. Ein cleverer Trick? Vielleicht. Doch in der Praxis entpuppen sich diese Tarnungen schnell als wenig effektiv, da jeder erkennt, dass ein Model Y wenig mit einem Toyota Yaris gemein hat. Trotzdem ist es die Aussage, die zählt. So zeigen die E-Auto-Besitzer: Ja, ich fahre dieses Auto, aber stehe nicht hinter Tesla.
Verdeutlicht wird dieser Trend wunderbar anhand dieser Zahlen: Im Februar 2025 kam es hierzulande zu einem Minus an Tesla-Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr – und zwar um 70 Prozent! Zum Vergleich: Der deutsche Gesamtmarkt für Elektroautos wuchs um fast 31 Prozent. Es bleibt abzuwarten, wie sich das öffentliche Bild des Elektro-Pioniers entwickeln wird. Doch eines ist klar: Wer heute einen Tesla fährt, fährt gleichzeitig auch ein politisches Statement – ob ihm das lieb ist oder nicht.