Vor allem am Anfang und am Ende von Schulferien sind Straßensperren und Baustellen lästig. Nun ist einer der wichtigsten Tunnel Deutschlands gesperrt, sodass auch die Autobahn davon betroffen ist.
Infrastruktur im Land instand zu halten ist extrem wichtig. Dennoch verärgern regelmäßige Baustellen an Straßen viele Autofahrer. Nun steht auch einer der wichtigsten Tunnel Deutschlands vor der Sperrung. Es betrifft auch eine Autobahn.
Der Stau beginnt, bevor der Urlaub überhaupt losgeht
Während viele schon vom Meer träumen, beginnt auf Hamburgs A7 der Ausnahmezustand. Vom 4. Juli um 22 Uhr bis in den frühen Montagmorgen des 7. Juli bleibt der Elbtunnel komplett dicht – auf einer der wichtigsten Verkehrsachsen des Landes herrscht dann Stillstand. Das Sperrgebiet reicht vom Knotenpunkt Hamburg-Stellingen bis hinunter nach Heimfeld. Und bereits eine Stunde vor der eigentlichen Blockade werden sämtliche Zufahrtsrampen nach und nach versiegelt. Hinter dieser Maßnahme steckt ein technischer Kraftakt: Die Autobahn GmbH arbeitet unter Hochdruck daran, den gesamten Tunnelbereich an ein neues Leitsystem anzuschließen.
Parallel dazu wird die A7 in diesem Abschnitt von sechs auf acht Spuren erweitert – allerdings nicht durch zusätzliche Flächen, sondern durch ein inneres Aufweiten. Modernste Maschinen und ein eng getakteter Zeitplan sorgen dafür, dass selbst nachts keine Ruhe einkehrt. Besonders bitter: Die Sperrung trifft exakt mit dem Ferienbeginn in Bremen und Niedersachsen zusammen. Der Zeitpunkt könnte kaum ungünstiger sein. Der ADAC spricht bereits von erheblichen Störungen und rät dringend dazu, Reisepläne zu überdenken oder anzupassen. Auf den wohl wichtigsten Tunnel im Norden Deutschlands und der dazugehörigen Autobahn kann man sich gerade eher nicht verlassen.
Deutschlands Tunnelautobahn vor dem Belastungstest
Viele Ausweichmöglichkeiten gibt es nicht. Selbst die parallel gelegene Köhlbrandbrücke sowie Neue Elbbrücke sind von Einschränkungen betroffen. Hamburg läuft an diesem Wochenende verkehrstechnisch also auf Reservebetrieb. Was sich zunächst wie eine einmalige Sperrung liest, ist in Wahrheit nur der Auftakt zu einem echten Härtetest für Hamburgs Infrastruktur. Allein bis Ende 2025 sind insgesamt neun weitere Vollsperrungen der A7 geplant – darunter auch die Tunnel Stellingen und Schnelsen. Immer an Wochenenden, immer für rund 55 Stunden.
Besonders brisant: Auch die Ausweichroute über die A1 wird bald durch Sperrungen am Kreuz Bargteheide zusätzlich belastet. Wer vom Süden aus zum Hamburger Flughafen möchte, sollte die S-Bahn oder Buslinien nutzen – sie gelten derzeit als die sicherste Option, um nicht im Stillstand zu stranden. 2025 wird zum Jahr der Verkehrsblockaden in Norddeutschland.