Auto-Krise: 3.000 Stellen gestrichen – Hälfte davon in Deutschland

Schwarze Autotüren hängen an einem gelben Laufband in einer Autoproduktionsfabrik. Dahinter ist eine große und gut ausgeleuchtete Produktionshalle zu sehen.
Symbolbild © istockphoto/Traimak_Ivan

Die Auto-Krise in Europa geht weiter. Nun werden erneut 3.000 Stellen bei einem großen Unternehmen gestrichen – fast die Hälfte davon in Deutschland. Diesen drastischen Schritt geht ein Konzern, der eigentlich große Pläne verfolgt.

Die Automobilbranche steht unter Druck und mit ihr geraten sowohl Zulieferer als auch die Hersteller selbst ins Straucheln. Deshalb werden nun erneut Stellen bei einem großen Unternehmen gestrichen – und die Hälfte davon am Standort Deutschland. Die Hintergründe der Entscheidung überraschen allerdings.

Ein Kahlschlag, mit dem keiner gerechnet hat – mehrere deutsche Städte betroffen

Die Zeichen standen bereits seit Monaten auf Sturm. Nun ist es offiziell: Continental streicht bis Ende 2026 weltweit 3.000 Stellen in der Forschung und Entwicklung. Besonders hart trifft es dabei leider auch Deutschland, denn hier fallen 1.450 Arbeitsplätze weg. Ein ganzer Standort in Nürnberg schließt notgedrungen, während weitere Einschnitte in Frankfurt, Babenhausen, Ingolstadt und Regensburg erfolgen. Auch das Software-Tochterunternehmen Elektrobit bleibt nicht verschont: Allein in Erlangen gehen 330 Jobs verloren.

Der Stellenabbau ist Teil einer umfassenden Umstrukturierung. Die Entwicklungsbereiche sollen sich künftig auf Zukunftstechnologien konzentrieren, während man interne Abläufe straffen will. Das Unternehmen will so effizienter und wettbewerbsfähiger werden. Doch ob diese Sparmaßnahmen ausreichen, um Continental langfristig auf Erfolgskurs zu bringen, bleibt fraglich. Bereits vor einem Jahr hatte der Zulieferer 7.150 Stellen gestrichen. Mit den neuen Einschnitten summiert sich der Abbau auf über 10.000 Arbeitsplätze.

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Autozulieferer unter Druck: Die bittere Wahrheit hinter dem Stellenabbau

Hinter den Massenentlassungen steckt aber mehr als nur Kostenoptimierung. Die kriselnde Autozuliefersparte soll aus dem Konzern ausgegliedert und noch in diesem Jahr an die Börse gebracht werden. Die Hoffnung: neue Investoren und frisches Kapital. Doch dieser Kurs sorgt für scharfe Kritik. Arbeitnehmervertreter befürchten, dass der radikale Sparkurs langfristig die Innovationskraft des Unternehmens schwächen könnte.

Ein zentrales Ziel ist es, die Forschungsausgaben bis 2027 auf unter 10 Prozent des Umsatzes zu senken. Doch Experten warnen: Wer in der Automobilbranche nicht konsequent in neue Technologien investiert, riskiert den Anschluss. Gesamtbetriebsratschef Michael Iglhaut kritisiert den harten Sparkurs als “gewolltes Ausbluten der deutschen Standorte” und fordert nachhaltigere Lösungen. Ob der geplante Börsengang den erhofften Erfolg bringt oder der Stellenabbau weiter ausgedehnt wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Die Unsicherheit in der Branche wächst – und mit ihr die Sorgen Tausender Beschäftigter.