Autofahrer erstaunt: Deutschland führt erste Wikinger-Ampel ein

Eine Ampel an einer Straße irgendwo in Deutschland zeigt statt der normalen, komplett grünen Farbe in einem Leuchtfeld, ein kleines grünes Wikinger-Männchen mit Schild und Axt und Helm.
Symbolbild © istockphoto/undefined undefined

Auch wir Deutschen sind manchmal für Scherze zu haben, wenngleich das Ausland es oft anders sieht. Nun führt Deutschland seine erste sogenannte Wikinger-Ampel ein, die Autofahrer, Passanten und auch Touristen erstaunt.

In einer deutschen Stadt hat eine historische Figur den Straßenverkehr erobert – mit Helm, Schild und einer ganz besonderen Botschaft. Diese erste Wikinger-Ampel begeistert nicht nur Autofahrer und Einwohner.

Zwischen Schwertern und Signallicht: Was sich da plötzlich verändert hat

In Haddeby, einem kleinen Ort bei Schleswig, erleben Spaziergänger derzeit eine unerwartete Begegnung im Straßenverkehr. Wer an den Fußgängerampeln wartet, sieht dort keine anonymen Lichtmännchen mehr – sondern einen kleinen Wikinger mit Axt, Helm und Schild. Die grüne Figur stürmt mutig los, die rote steht kampfbereit. Die auffällige Gestaltung kam nicht zufällig ins Spiel. Inspiriert von dänischen Vorbildern, brachte eine Anwohnerin die Idee mit nach Hause. Schnell fanden sich Unterstützer.

Das Amt Haddeby, die Gemeinde Busdorf und ein lokaler Förderverein stellten 3.500 Euro bereit. Genehmigungspflichtig war das Projekt trotzdem – und der Weg dorthin alles andere als einfach. Der Gedanke dahinter reicht jedoch tiefer als eine optische Spielerei. Die ungewöhnliche Ampelfigur weckt Neugier, verbindet Tradition mit Alltag und sorgt dafür, dass auch jüngere Menschen wieder hinschauen. Genau das war Teil des Plans. Schon jetzt ist die Ampel auch überregional bekannt und beliebt. Ob sich auch andere Städte vorstellen können, solche lokalen Figuren in ihre Ampelsysteme zu integrieren? Man kann es nur hoffen.

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Erste Wikinger-Ampel Deutschlands: Was sie wirklich bedeutet

Mit dem symbolträchtigen Ampelmotiv knüpft Haddeby an seine Wurzeln an. Nur wenige Gehminuten entfernt liegt die UNESCO-Welterbestätte Haithabu – einst ein bedeutender Knotenpunkt der Wikingerzeit. Händler aus aller Welt ankerten hier um das Jahr 1000, als die Region als Drehscheibe zwischen Nord- und Ostsee diente. Die neue Ampel ist also mehr als ein Hingucker. Sie wurde von einem regionalen Künstler gestaltet, der dem dänischen Original mehr Ausdruck verlieh: markante Gesichtszüge, neue Perspektiven, mehr Dynamik. So wird jeder Ampelüberweg zur kleinen Bühne, auf der Geschichte kurz lebendig wird.

Darüber hinaus laufen in der Region mehrere Bildungsprojekte, die Kinder und Jugendliche mit der Wikingerzeit vertraut machen. Eines davon heißt “Gudruns Reise” – es führt Schulklassen interaktiv durch das Wikingerland und vermittelt Wissen jenseits trockener Schulbücher. Wer also an der Ampel in Haddeby steht, überquert nicht nur eine Straße – sondern betritt ein Stück Weltgeschichte. Und das mitten im Alltag.