Autofahrer müssen sich neu orientieren – neue Vorfahrtsregel kommt

Vorfahrtsschild am Straßenrand.
Nicht immer ist die Vorfahrt eindeutig geklärt.

Die Vorfahrtsregeln sind recht simpel. Wenn kein Schild den Verkehr regelt, dann gilt rechts vor links. Jetzt wird das System aber auf den Kopf gestellt.

Jetzt wurden neue Vorfahrtsregeln beschlossen. Dadurch müssen sich Autofahrer künftig massiv umstellen. Und es könnte vor allem zu Beginn der Umstellung zu Unfällen und viel Streit kommen.

Wer darf zu erst fahren?

Diese Frage beschäftigt täglich Tausende auf deutschen Straßen. Vor allem ist das so genannte Reißverschlussverfahren für viele Autofahrer ein rotes Tuch, oder auch einfach nicht existent. Doch wie wird die Vorfahrt regelt, wenn aus zwei Spuren eine Spur wird? Wer auf Rücksichtnahme hofft, wird meist stark enttäuscht.

Auf den Straßen gilt häufig die Vorfahrtsregel: Der Stärkere kommt zu erst. Häufig nehmen sich Autofahrer auch einfach die Vorfahrt, ohne Rücksicht auf andere. Der Bundesgerichtshof hat nun entschieden, dass aber genau bei einer solchen Einfädelung die Rücksichtnahme gilt.

Nicht auf Vorfahrt pochen

Wenn zwei Fahrstreifen sich zu einem verbinden, dann sollen die Fahrer nicht auf ihre Vorfahrt bestehen. Das ist der Beschluss des Bundesgerichtshofs. Kurz gesagt hat nach dieser Aussage keiner der Fahrer wirklich Vorfahrt. Aber wird das wirklich klappen? Die Praxis in der Realität sieht doch anders aus.

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Wird die Fahrbahn einseitig verengt, wie es auch heißt, so müssen beide Verkehrsteilnehmer acht geben. Sowohl jene, die auf der Spur fahren, welche nicht verengt wird, als auch diejenigen Fahrer, deren Spur sich mit der anderen verbindet. Häufig allerdings ist zu beobachten, dass jeder der Parteien stur weiterfährt.

Einfach vorbeiziehen

Wer einfach vorbeizieht, wie es oftmals der Fall ist, der kann im Fall eines Unfalls damit rechnen, dass er eine Teilschuld erhält. Durch den Beschluss des Bundesgerichtshofs haben nämlich beide Fahrer Vorsicht walten zu lassen. Wer also einfach rechts beschleunigt, um ganz vorne noch schnell reinzuziehen, der kann sogar als Unfallverursacher die volle Schuld erhalten.

Und wer auf der Spur fährt, die nicht wegfällt, aber niemanden einfädeln lässt, der bekommt ebenfalls die Schuld zugesprochen, wenn ein Unfall passiert. Mehr Rücksichtnahme und gegenseitige Verantwortung auf der Straße sowie Umsicht werden also künftig noch wichtiger und sogar gerichtlich festgelegt.