Es ist ein Schock für die Belegschaft und die gesamte Branche: Einer bekannten deutschen Autofirma droht womöglich das Aus. Jetzt kämpft das Unternehmen ums Überleben und ergreift dazu drastische Maßnahmen.
Die wirtschaftlichen Probleme haben sich über viele Monate so weit zugespitzt, dass nun auch in diesem Betrieb Tausende Arbeiter um ihre Existenz bangen müssen. Die Hoffnung auf Rettung ist klein – der Autofirma droht das endgültige Aus. Doch noch will man nicht aufgeben.
Ein geplatzter Deal katapultierte die Autofirma an den Abgrund
Die deutsche Autoindustrie kommt aus dem Straucheln nicht mehr heraus. Und das sieht man auch in der Bevölkerung, denn immer mehr E-Auto-Besitzer kehren zum Verbrenner zurück. Wäre das nicht alles schon genug, meldet jetzt der nächste deutsche Automobilzulieferer Insolvenz an. Dabei handelt es sich um die traditionsreiche Autofirma “Voit Automotive”. Es hatte zwar einen Versuch durch den chinesischen Investor “Chongqing Millison Technologies” gegeben, den Betrieb zu übernehmen. Doch das Vorhaben scheierte und jetzt droht der Autofirma das endgültige Aus. Die massiven finanziellen Schwierigkeiten wirken sich auf rund 1.600 Mitarbeiter aus, die aktuell um ihre Arbeitsstellen zittern. 940 von ihnen sind am Hauptsitz in St. Ingbert im Saarland beschäftigt.
Noch vor wenigen Monaten schien die Rettung zum Greifen nah, als Chongqing Millison Technologies Interesse bekundete, sich der Firma anzunehmen. Die Tatsache, dass es auf einmal doch nicht zu dem versprochenen Deal kam, war wie ein Schlag ins Gesicht. Denn ohne neue Investoren droht Voit die Kreditfinanzierung wegzubrechen. Die Autofirma Voit war einst so erfolgreich, dass sie neben BMW, Audi und Volkswagen auch noch andere Hersteller belieferte. Als größter Kunde ist wohl der legendäre Konzern ZF Friedrichshafen zu nennen. Obwohl dieser Autozulieferer aktuell selbst schwer zu kämpfen hat, wird man sich hier wohl am meisten bemühen, die Autofirma Voit noch zu retten.
Konkurrenz aus China verschärft die Situation in beispiellosem Ausmaße
Diese Probleme stehen exemplarisch für die Krise des deutschen Automarktes. Stagnation und Rückgänge bei der E-Auto-Nachfrage einerseits sowie eine übermächtige Konkurrenz aus China andererseits prägen das Bild. Vor allem der Konkurrenzdruck aus Asien verstärkt die Probleme in einem gewaltigen Ausmaß. Im Bereich der Elektromobilität stellen die Chinesen einen Rekord nach dem anderen auf, während man in Europa blöd aus der Wäsche guckt. Diese Entwicklung trifft vor allem Regionen wie das Saarland hart, das stark von der Automobilindustrie und ihren Zulieferern geprägt ist.
Obwohl die Lage düster erscheint, arbeiten die Verantwortlichen mit Hochdruck an einer Sanierung. Ob die Autofirma noch eine Zukunft hat, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Ansonsten muss sich das Saarland bald von einem weiteren Traditionsarbeitgeber verabschieden.