Autokonzern-Chef warnt vor Verbrenner-Aus in Deutschland

In einer Nahaufnahme sieht man den glänzenden Auspuff eines Autos. Die Auspuffanlage ist gut gepflegt und gehört zu einem leistungsstarken, gut gewarteten Fahrzeug, vermutlich einem Sportwagen.
Symbolbild © imago/Sven Simon

Die EU plant, ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr auf europäischen Straßen zuzulassen. Ein Autokonzern-Chef warnt vor dieser Maßnahme und fürchtet schlimme Folgen. Für ihn könnte dieses Vorhaben gewaltig nach hinten losgehen.

Ein Autokonzern-Chef kritisiert die EU-Pläne, ab 2035 ein Verbrenner-Verbot durchzusetzen. Die Umsetzung dieses Planes bereitet ihm große Sorgen. Er fürchtet schlimme Konsequenzen, sollte das Verbot tatsächlich kommen.

Autokonzern-Chef warnt: Die krassen Pläne der EU

Aktuell spielen E-Autos noch nicht so eine große Rolle, wie viele Experten das wohl gern hätten. Das zeigt allein ein Blick auf Deutschland. Hierzulande sind rund 60 Millionen Autos offiziell zugelassen, davon besitzen aber nur rund 1,5 bis 2 Millionen einen elektrischen Antrieb. Daher scheinen die Pläne der EU unrealistisch. Denn: Ab dem Jahr 2035 plant die Europäische Union das Verbrenner-Aus. Statt freiwilligem Wechsel auf E-Autos würde jeder Autofahrer dann zu einem elektrischen Fahrzeug gezwungen werden.

Die Pläne der EU sehen nämlich vor, das ab 2035 nur noch E-Autos in Europa verkauft werden dürfen. Eine Ausnahme für Verbrenner, die mit CO²-neutralem Kraftstoff laufen, sogenannten E-Fuels, befindet sich aktuell noch in der Diskussionsphase. Während viele Autokonzerne in Europa diese Pläne in der Vergangenheit unterstützten, gibt es mittlerweile immer mehr Kritik aus der Branche gegen die EU. Eine neue Stimme, die sich gerade erhebt, stammt vom Chef eines führenden Konzerns aus der deutschen Industrie.

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Verbrenner-Verbot: Weitreichende Konsequenzen befürchtet

Gemeint ist Arnd Franz, Chef des Stuttgarter Konzerns Mahle. Das Unternehmen ist weltweit führend bei der Entwicklung und dem Bau von Komponenten für Verbrennungsmotoren, beispielsweise Kolben und Kolbenringe. Zwar arbeitet Mahle auch an Innovationen für Elektromotoren, doch die Zweifel bleiben bestehen. Laut Franz benötige man in Europa eine Technologieoffenheit, damit neben der E-Mobilität auch alternative Kraftstoffe wie E-Fuels vorangetrieben werden könnten.

Ein Verbrenner-Verbot sorge laut Franz für einen Verlust an Kompetenz. Und den massiven Verlust von Arbeitsplätzen. Sollte die EU das Verbrenner-Verbot umsetzen, befürchtet Franz, dass alle Arbeitsplätze in Entwicklung und Forschung nach China, Amerika und Indien abwandern könnten. Eben dorthin, wo Verbrenner nicht unter einem Verbot leiden. Nach zwölf bis 24 Monaten wäre die Autoindustrie in Europa massiv geschädigt – und eine Industrie, die für den Kontinent so wichtig ist, stünde vor dem Aus.