Einer der ältesten und bekanntesten Autohersteller überhaupt verbucht massive Verluste wegen seiner Elektroautos. Diese Einbußen zwingen ihn dazu, sowohl seine Strategie als auch seine Zielgruppe neu zu definieren.
Die Verluste, die dieser Autobauer zurzeit mit seinen Elektroautos macht, steigen in schwindelerregende Höhen. Ein verkauftes Modell sorgt für so viel Minus, wie ein neues Auto kostet. Dass sich hier etwas ändern muss, steht außer Frage.
Schockierende Zahlen setzen Traditionshersteller verstärkt unter Druck
Der berühmte Autohersteller aus den USA wurde 1903 in Michigan gegründet. Das Model T war das erste Auto der Welt, das man in großer Stückzahl produzierte – so revolutionierte Ford damals die gesamte Automobilindustrie. Doch heute hat die amerikanische Firma mit schweren Verlusten zu kämpfen, und schuld daran sind die Elektroautos. Ganze 44.000 Dollar verliert Ford, wenn er einen Stromer vertreibt. Hohe Produktionskosten bei zu wenigen Abnehmern führen zu einer finanziellen Schieflage, die nicht länger tragbar ist. Der Autobauer passt jetzt seine Strategie an, indem er sich einerseits auf Hybride konzentrieren will – während er andererseits weitere elektrische Modelle plant.
Wenn eine Firma mit einem E-Auto fast 40.000 Euro einbüßt, ist klar, dass die wirtschaftlichen Schäden massiv sind. Auf sage und schreibe fünf Milliarden Dollar schätzt man zurzeit den Verlust, den Ford 2024 wegen seiner Elektroautos macht. Deshalb wird man auch nur noch 30 Prozent in die E-Mobilität fließen lassen, anstatt der vorigen 40 Prozent. Doch auch sein Produktportfolio ändert Ford. Denn die Einführung der vollelektrischen SUVs gelang leider nicht so wie erhofft. SUVs sind relativ teure Fahrzeuge, die normalerweise von Privatpersonen gefahren werden. Die Nachfrage ist hier aber seit ein bis zwei Jahren zurückgegangen. Wenn die Leute auf Umweltschutz setzen, wollen sie sich heute ein kleineres und eher günstiges Auto kaufen.
Jetzt setzt man auf Elektroautos fürs Gewerbe, um die Verluste zu kompensieren
Aber für niedliche kleine Wagen ist Ford einfach nicht die Marke. Deshalb arbeiten die US-Amerikaner nun daran, zwei verschiedene Elektro-Pickups herauszubringen. Außerdem soll auch ein elektrischer Transporter ins Segment aufgenommen werden. Denn während die Nachfrage von Privatpersonen im Elektrobereich ins Straucheln gerät, steigt sie im Gewerbe an. Das zeigt auch die rapide Entwicklung deutscher E-Lkw. Sowohl elektrische Pickups als auch Transporter könnten jetzt – insbesondere auf dem US-amerikanischen Markt – das richtige Angebot sein.
Die Zukunft von Ford wird entscheidend davon abhängen, wie gut das Unternehmen die sich wandelnden Marktbedürfnisse erkennt und auf diese reagiert. Nur durch Innovation und Anpassungsfähigkeit kann der Traditionshersteller aus Detroit seine Rückschläge meistern und wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren.