Blackout fürchten: Stromverbrauch durch E-Autos enorm gestiegen

Abends scheinen mehrere aufgereihte Tesla-Ladesäulen am Straßenrand. Ein rotes Auto fährt daran vorbei, während die Ladesäulen ungebraucht daneben stehen.
Symbolbild © imago/MiS

Die Elektromobilität zu fördern, ist das große Ziel der gewählten Ampelregierung. Diese kommt dabei leider nur sehr stockend voran. Viele fürchten sogar, dass es durch den vermehrten Einsatz von E-Autos und den dadurch gestiegenen Stromverbrauch zu Stromausfällen kommen könnte.

Offenbar ist durch den vermehrten Einsatz von E-Autos auf den deutschen Straßen der Stromverbrauch enorm gestiegen und viele fürchten, dass es noch schlimmer wird. Doch muss man gleich Angst haben, dass durch die Teslas und anderen Elektrofahrzeuge das gesamte Stromnetz zusammenbricht? Zeit für eine Aufklärung.

Elektroautos und Strombedarf: Ist die Sorge übertrieben?

Viele Menschen blicken mit Sorge auf den steigenden Anteil von Elektroautos und fragen sich, ob das deutsche Stromnetz dieser Belastung standhalten kann. Denn gerade in Großstädten könnte der gleichzeitige Ladebedarf Tausender E-Fahrzeuge das Netz überfordern. So zumindest die Theorie und die Befürchtung. Doch der Stromverbrauch des Münchner Oktoberfests zeigt, dass diese Ängste unbegründet sind. 2023 verbrauchte das Volksfest etwa 2,8 Millionen Kilowattstunden Strom, was der 14-fachen Menge entspricht, die alle Münchner Elektroautos zusammen im gleichen Zeitraum benötigten. Dieser Vergleich verdeutlicht, dass selbst große Stromverbraucher das Netz nicht überfordern, wenn sie richtig geplant werden.

Außerdem erklären Experten der Branche, dass Elektroautos nur einen kleinen Teil des gesamten städtischen Energiebedarfs ausmachen würden. Der Verbrauch der Massenveranstaltung des Oktoberfests stellt in dieser Hinsicht also eine viel größere Belastung dar. Und trotzdem kam es, wie jeder sehen konnte, zu keinen Engpässen oder Netzinstabilitäten. Das stärkt die Annahme, dass selbst bei einem zukünftigen Wachstum der Elektromobilität keine ernsthaften Netzprobleme zu erwarten sind.

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Die Zukunft der Energieverteilung

Neben den bisherigen Erkenntnissen über den begrenzten Einfluss von Elektroautos auf das Stromnetz gibt es nun vielversprechende Technologien, die das Netz sogar unterstützen können. Die sogenannte Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) ist eine davon. Sie erlaubt es Elektroautos, nicht nur Energie zu verbrauchen, sondern auch überschüssige Energie aus ihren Batterien zurück ins Netz zu speisen. Das ist fortschrittlich, ökonomisch und nachhaltig zugleich. Diese Rückspeisung hilft, Lastspitzen auszugleichen, und trägt aktiv zur Netzstabilität bei. E-Fahrzeuge könnten damit zu einem zentralen Baustein einer nachhaltigen Energiewirtschaft werden.

Die stetige Zunahme von Elektroautos stellt also nicht nur keine Bedrohung für das Stromnetz dar, sondern könnte dieses sogar entlasten. Damit eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten, wie die Mobilitätswende und die Energieinfrastruktur gemeinsam zu einer stabileren und effizienteren Stromversorgung beitragen können.