Bald sollte man als Autofahrer noch mehr aufpassen, wenn man unterwegs ist, denn ein erstes Bundesland führt einen neuen Blitzer ein, um Handys am Steuer vorzubeugen. Die Folgen können teuer werden.
In Deutschland kann einem im Verkehr und beim Autofahren jeder kleinste Fehler schnell ein Bußgeld einbringen. Nun soll in einem Bundesland sogar ein spezieller neuer Blitzer kommen, der offenbar Handys am Steuer erkennt.
Technologische Offensive der neuesten Art für noch mehr Kontrollen und Strafen
In den letzten Jahren hat die Ablenkung durch Smartphones am Steuer erheblich zugenommen, was zu zahlreichen Unfällen führte. Immer wieder beweisen Studien, dass auch schon der kürzeste Blick aufs Smartphone das Unfallrisiko erheblich steigert. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat Rheinland-Pfalz beschlossen, moderne Technologien einzusetzen. Bereits 2022 wurden in einer Testphase sogenannte Monocams erprobt, die innerhalb von drei Monaten über 1.250 Verstöße registrierten.
Die aus den Niederlanden stammende Technologie für diese spezielle Blitzerart besteht aus hochauflösenden Kameras, die auf Autobahnbrücken installiert sind. Sie erfassen den fließenden Verkehr und erkennen mithilfe spezieller Software, ob Fahrer während der Fahrt ihr Mobiltelefon nutzen. Bei einem Verstoß wird das Bild gespeichert, sodass die Polizei es anschließend auswerten kann. Am Ende funktioniert dieser neuer Blitzer also wie ein gewöhnlicher, nur dass er auf Handys statt auf Geschwindigkeitsübertretungen achtet.
Bundesland setzt auf Blitzer gegen Handys am Steuer: Massive Expansion der Technik
Nach der erfolgreichen Testphase hat Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland die rechtlichen Grundlagen für den flächendeckenden Einsatz dieser Handy-Blitzer geschaffen. Eine Novelle des Polizeigesetzes ermöglicht nun den offiziellen Betrieb der Monocams. Jedes der fünf Polizeipräsidien im Land soll ein eigenes Gerät bekommen, um die Überwachung zu intensivieren. Autofahrer, die man mit dem Handy am Steuer erwischt, müssen mit einem Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer steigt die Strafe auf 150 Euro und zwei Punkte. Zudem können die Behörden ein Fahrverbot von einem Monat verhängen.
Diese strikten Maßnahmen sollen abschreckend wirken und die Verkehrssicherheit erhöhen. Der Einsatz der Monocams wirft jedoch auch datenschutzrechtliche Fragen auf. Um die Persönlichkeitsrechte der Autofahrer zu schützen, werden die Aufnahmen nur bei konkretem Verdacht gespeichert und ausschließlich von autorisierten Polizeibeamten überprüft. Mit dieser technologischen Offensive setzt Rheinland-Pfalz ein klares Zeichen gegen Ablenkung am Steuer und für mehr Sicherheit auf den Straßen.