Über Schäden am Auto ärgern sich alle Autofahrer. Doch vor allem eine Sache führt häufig zu Chaos: Defekte am E-Auto, die nun sogar Kfz-Werkstätten dazu bringen, Alarm zu schlagen. Sie warnen vor den Folgen.
Eine Autoreparatur ist nie günstig. Stromer zu reparieren, kostet beim Mechaniker oft mehr als der gleiche Service beim Verbrenner. Umso bitterer ist es da, dass es aktuell sogar zu einer wahren Welle an Defekten bei E-Auto-Modellen kommt, was auch die Kfz-Werkstätten zu spüren bekommen.
Unterschätzte Störenfriede im Hightech-Zeitalter
Wer denkt, dass moderne Elektrofahrzeuge nur mit Software-Problemen zu kämpfen haben, irrt gewaltig. In deutschen Werkstätten häufen sich derzeit Reparaturfälle, die auf ein analoges Problem zurückgehen: Marderbisse. Diese nachtaktiven Räuber lieben dunkle, warme Ecken – und finden im Inneren moderner Stromer perfekte Bedingungen für ihre nächtlichen Streifzüge. Was wie ein harmloser Tierbesuch klingt, kann sich zur Kostenfalle entwickeln. Während Verbrenner bei Marderangriffen mit überschaubaren Schäden davonkommen, treffen die Bisse E-Autos oft mitten ins Herz der Technik. Besonders gefährdet sind die dicken Stromkabel, die für das Hochvoltsystem entscheidend sind. Diese Leitungen tragen Spannungen von bis zu 800 Volt und erfordern aus Sicherheitsgründen besondere Schutzmaßnahmen.
Einmal angebissen, ist ein einfacher Kabeltausch nicht drin. Wegen gesetzlicher Sicherheitsvorgaben dürfen diese Teile nicht repariert werden – der gesamte Kabelstrang muss raus. Der Einbau neuer Komponenten zieht oft eine Diagnoseorgie nach sich, bei der selbst kleine Zusatzschäden zu echten Kostentreibern werden können. Werkstätten berichten von wachsenden Wartezeiten und immer mehr verzweifelten Kunden.
Dadurch werden E-Autos besonders teuer lahmgelegt
Jetzt wird klar, warum viele Fachbetriebe von einer neuen Welle an teuren Reparaturfällen sprechen. Allein der betroffene Hochvolt-Kabelsatz kostet bis zu 2.500 Euro – Einbau und Testverfahren schlagen mit weiteren 1.000 Euro zu Buche. Und das, obwohl oft nur ein winziges Loch im Kabel die Ursache war. Manche Reparaturen erreichen Beträge, bei denen sich eine Instandsetzung kaum noch lohnt.
Viele Versicherungen springen zwar ein – doch längst nicht alle Tarife decken auch Folgeschäden ab. Gleichzeitig treiben häufige Schadenfälle die Kosten in die Höhe, was langfristig die Preisentwicklung der Policen beeinflussen dürfte. Die Branche sucht deshalb nach Lösungen: Hitzebeständige Ummantelungen, metallverstärkte Kabel oder sogar akustische Abwehrsysteme sind bereits in der Entwicklung. Denn klar ist: Ohne technische Innovation bleibt der Marder ein teurer, ungebetener Mitfahrer auf dem Weg in die elektrische Zukunft.