Desaster: Immer mehr E-Autos landen in Werkstätten – “Stillstand”

Ein Tesla Model 3 in roter Farbe steht in der Werkstatt, weil das E-Auto eine Reparatur braucht oder bei der amtlichen Fahrzeuguntersuchung ist. Die Werkstatt-Halle ist groß und leer mit blauen Türen. Immer mehr E-Autos landen in Werkstätten.
Symbolbild © imago/MiS

Es ist ein echter Albtraum auf Rädern. Immer mehr E-Autos landen in Werkstätten, weil sie plötzlich stillstehen. Hier legt ein scheinbar kleines Problem die ganze Technik lahm.

Inmitten des digitalen Fortschritts offenbart sich ein alter Feind. Er ist schuld daran, dass immer mehr E-Autos in Werkstätten landen. Wer sich auskennt, kann dem drohenden Stillstand vorbeugen.

Klimakompressor und Batterie: Wenn der Stromer ins Stocken gerät

E-Autos gelten eigentlich als wartungsarm, da sie keinen klassischen Motor mit ständigem Ölwechsel besitzen. Dennoch zeigt ein aktueller Fall, dass auch bei den modernen Stromern ein nur zu gut bekanntes Problem auftreten kann: Ölverschleiß! Und dieser kann nicht nur bei Verbrennern ernsthafte Folgen haben. Bei E-Autos kann es hier sogar zum Stillstand kommen, sodass die Stromer reihenweise in Werkstätten landen. Die sogenannten Autodoktoren fanden am Beispiel des Hyundai Ioniq 5 heraus, dass ein unerwarteter Ölverlust im Klimakompressor das Kühlsystem des Fahrzeugs gefährdet. Das hat zur Folge, dass man sich nicht nur um einen neuen teuren Kompressor kümmern muss, sondern das eigene Fahrzeug regelmäßig komplett zum Erliegen kommt.

Zwar benötigen E-Autos für ihren nicht vorhandenen Verbrennungsmotor kein Öl – doch sie setzen an anderen Stellen auf Schmierstoffe. Im Ioniq 5 etwa dient Öl zur Kühlung des Klimakompressors, der gleichzeitig für die Vorkonditionierung und Kühlung der Batterie zuständig ist. Fällt das Öl aus, kann auch das Kältemittel aus dem Wärmetauscher austreten. Und wenn die Batterie nicht mehr genügend gekühlt wird, wird es dramatisch. Infolgedessen landen so gut wie alle E-Autos in Werkstätten. Glücklicherweise spezialisieren sich mittlerweile mehr und mehr Werkstätten auf Elektroautos, was langfristig auch die Preise senken dürfte. Denn die Reparaturkosten waren hier bislang noch immer ein riesiges Problem.

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Elektromobilität – ein zweischneidiges Schwert für die Zukunft

Trotzdem gilt weiterhin, dass man E-Autos zwar generell weniger warten muss – aber wenn etwas kaputtgeht, geht es hier richtig ins Geld. Denn eine Batterie oder ein Klimakompressor sind nach wie vor sehr teuer, ob man will oder nicht. Wer verhindern will, dass sein Stromer Öl verliert, sollte stets auf Warnmeldungen im Bordcomputer und veränderte Geräusche achten. Regelmäßige Inspektionen bei einem Fachbetrieb durchzuführen, ist ebenfalls eine gute Vorsorge.

Trotz der Wartungsarmut von E-Autos zeigt der Fall des Ioniq 5, dass auch moderne Fahrzeuge ihre Tücken haben. Die steigende Zahl spezialisierter Werkstätten könnte jedoch Reparaturen von E-Autos effizienter und günstiger machen. Ein regelmäßiger Check-up bleibt aber der beste Schutz vor bösen Überraschungen.