Bei vielen Autobauern setzte in den letzten Jahren eine massive Krise ein, durch die viele Stellen bedroht sind. Nun hat auch eine Porsche-Tochter Probleme und steht vor einem Umbruch, sodass hier ein Stellenabbau nicht unmöglich erscheint.
Dass es bei Konzernen und ihren Tochterfirmen sowie Nebenunternehmen mal brodelt, ist nichts Ungewöhnliches. Doch nun droht Porsche ein Umbruch, der einen großen Stellenabbau mit sich bringen könnte.
Hinter den glänzenden Fassaden der Autobauerkathedralen brodelt es bedrohlich
Ludwigsburg, Sitz der MHP Management- und IT-Beratung, wirkt auf den ersten Blick unscheinbar – und doch ist hier ein Konzern im Wandel. Als Tochterunternehmen von Porsche war MHP bislang eng mit der digitalen Zukunft der Autobranche verbunden. Doch die glänzende Fassade bekommt Risse: Umsätze stagnieren, interne Druckszenarien häufen sich, und das Selbstbild als Innovationsmotor gerät ins Wanken. Bereits im Frühjahr forderte das Topmanagement Führungskräfte in internen Mails auf, Verantwortung zu übernehmen – mit konkreten Ergebnissen, nicht nur leeren Analysen.
Der Druck auf die Zahlen steigt, ebenso die Erwartungshaltung an die Teams. Kein Wunder also, dass es nun zum Bruch kommt: Laut mehreren Quellen steht ein Stellenabbau im dreistelligen Bereich bevor. Kündigungen wolle man offiziell vermeiden, stattdessen sollen Abfindungen abhängig von der Betriebszugehörigkeit das Schlimmste abfedern. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind rau: Die Autobranche schwächelt, der Umstieg auf E-Mobilität stockt, und auch im Beratungsgeschäft werden Budgets zurückgefahren. Als Teil dieser Entwicklung trifft es MHP doppelt – als Berater in einer Branche, die selbst ins Straucheln gerät. Rund 3.600 der insgesamt 4.800 Beschäftigten sitzen in Deutschland – viele von ihnen dürften nun nervös auf die kommenden Wochen blicken.
Umbruch und Stellenabbau – hinter den Kulissen zählt man bereits akribisch
Nach außen schweigt das Unternehmen, doch hinter verschlossenen Türen plant der Mutterkonzern offenbar Großes. Porsche prüft ernsthaft den Verkauf seiner IT-Beratungstochter – eine Transaktion, die über eine Milliarde Euro einbringen könnte. Marktinsider berichten, dass bereits erste Banken ins Boot geholt wurden, darunter auch Lazard, ein Schwergewicht bei Fusionen und Übernahmen. Der mögliche Käufer soll ein gesundgeschrumpftes, profitableres MHP übernehmen – kein Zufall also, dass genau jetzt Personalmaßnahmen anlaufen.
Gleichzeitig besitzt MHP starke Assets: internationale Kunden, Partnerschaften mit Cloudriesen wie AWS und Microsoft sowie eine Top-10-Platzierung im deutschen Beratungsranking. Branchenkenner sehen in MHP deshalb ein Filetstück mit hoher strategischer Relevanz. Der Verkauf könnte einen Dominoeffekt auslösen: Andere Autokonzerne könnten ähnliche Wege gehen, ihre Techtöchter abstoßen und Kapital zurück in ihr Kerngeschäft holen.