Seit Jahren schon befinden sich in Deutschland zahlreiche Autobauer in der Krise und müssen sparen oder Arbeiter entlassen. Auch bei Audi kriselt es offenbar, denn die VW-Tochter muss wohl Einsparungen in Milliardenhöhe vornehmen.
Bei deutschen Autoherstellern tut sich gerade viel. Beinahe alle haben mit Krisen, Verlusten und Entlassungen zu kämpfen. So auch die Marke Audi, die neuesten Meldungen zufolge aktuell wohl massive Einsparungen in Milliardenhöhe plant.
Der Wendepunkt ist da: Krise zwingt Konzern zu radikalen Schritten
Audi steht vor einer der größten Sparmaßnahmen seiner Geschichte. Steigende Energiekosten, anhaltende Lieferengpässe und ein schwieriges Marktumfeld, besonders in China, zwingen das Unternehmen zu drastischen Einschnitten. Auch geopolitische Spannungen wie drohende Strafzölle aus den USA verschärfen die Situation. Beides geht wohl so schnell nicht vorbei, weshalb die VW-Tochter zu harten Maßnahmen greifen muss. Wie immer geht es dabei um eine Kostenreduktion und Sparmaßnahmen.
Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, plant Audi daher, bis 2030 seine Materialkosten um acht Milliarden Euro zu senken und jährlich eine Milliarde Euro im Personalbereich einzusparen. Das könnte den Abbau Tausender Arbeitsplätze bedeuten, wovon der Standort Ingolstadt mit 5.000 Stellen betroffen sein könnte. Offizielle Zahlen gibt es dazu noch nicht, doch der Betriebsrat fordert bereits eine langfristige Beschäftigungssicherung über 2029 hinaus. Dies könnte den Arbeitern zumindest eine mittelfristige Perspektive auf Jobsicherheit geben. Eine Entscheidung dazu steht aber noch aus.
Audi vor Richtungswechsel – bisheriger Kurs in Gefahr
Neben den Sparmaßnahmen könnte auch die strategische Ausrichtung von Audi ins Wanken geraten. Bisher setzte das Unternehmen konsequent auf Elektromobilität und plante, ab 2030 keine neuen Verbrenner mehr zu entwickeln. Doch die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen stagniert und die EU diskutiert eine mögliche Lockerung des Verbots für Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035.
Diese Entwicklung könnte Audi dazu veranlassen, länger an Verbrenner-Modellen festzuhalten. Zusätzlich erwägt das Unternehmen, seine Produktion in Nordamerika auszuweiten, um von dortigen Steueranreizen zu profitieren und Importzölle zu umgehen. Besonders das Werk Brüssel steht vor unsicheren Zeiten, da die Produktion des Audi Q8 e-tron dort schon bald eingestellt wird. Die kommenden Monate werden entscheidend sein. Sollte sich die wirtschaftliche Lage weiter zuspitzen, drohen weitreichende Konsequenzen für das Unternehmen, die Belegschaft und die gesamte Branche. Der Betriebsrat stellt sich bereits gegen mögliche Massenentlassungen – eine Eskalation scheint nicht ausgeschlossen.