Dunkle Wolken bei Ford-Autobauer: “Viel zu wenig Autos verkauft”

Ein großes Firmengebäude oder gar die Zentrale des Automobilherstellers ziert ein gigantisches, blau-weißes Ford-Markenlogo, das unter blauem Himmel erstrahlt.
Symbolbild © istockphoto/Vera Tikhonova

Dunkle Wolken bei Autobauer Ford. Während die vergangenen Jahre allgemein schwierig für die Autobranche waren, steckt der US-Betrieb in massiven Problemen. Es drohen Konsequenzen für einen deutschen Standort.

Dunkle Wolken bei Autobauer Ford sorgen dafür, dass mehreren Werken in Deutschland ernste Konsequenzen drohen. Die Mitarbeiter machen sich schon jetzt Sorgen. Und greifen zu bisher noch nie benötigten Mitteln.

Dunkle Wolken bei Ford: Absatz so schlecht wie nie

Ford steckt laut Angaben von Branchenexperten in massiven Schwierigkeiten. So verrieten die aktuellen Statistiken des Verbands der europäischen Automobilhersteller, dass Ford viel zu wenig Autos verkauft hat. In Europa verkaufte der amerikanische Hersteller im vergangenen Jahr insgesamt 426.307 Autos. Das stellte einen Rückgang von 87.174 Autos im Vergleich zu 2023 dar. Und die Prognosen für 2025 sind noch düsterer. Heißt: Ford muss mit noch schlechteren Absatzzahlen und somit Einbrüchen beim Umsatz rechnen.

Dies sorgt dafür, dass mehrere Ford-Werke in Deutschland massiv gefährdet sind. Demnach sind die verkauften Stückzahlen zu gering, die Personalkosten in den deutschen Betrieben aber viel zu hoch. Die Lage unter den Mitarbeitern sei laut mehreren Quellen extrem angespannt – und das nicht ohne Grund. Die Angestellten befürchten weitere Stellenstreichungen und Gehaltskürzungen. 2018 waren in den betroffenen Werken noch 20.000 Menschen angestellt, inzwischen sind es nur noch 11.500.

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Welche Ford-Werke in Deutschland zittern müssen

Insgesamt betreibt Ford in Deutschland Werke an drei Standorten, in Saarlouis, Aachen und Köln. Um ihren Job zittern derzeit die Angestellten der Ford-Werke in Köln, was für Szenen sorgte, die es in der kompletten Geschichte des Werkes noch nie gab. Die Mitarbeiter befürchten, dass die Werke komplett geschlossen werden. Erst Ende vergangenen Jahres hatte Ford angekündigt, zumindest mehrere Tausend Stellen in Deutschland abzubauen. Insgesamt beschäftigt Ford hierzulande 16.500 Leute, davon die meisten eben in Köln.

Die Angestellten dort kämpfen um ihre Jobs und haben deshalb nach einer internen Urabstimmung angekündigt, in den Streik zu treten. 93,5 Prozent der Teilnehmer stimmten für einen Streik, diese fordern einen Sozialtarifvertrag. In der knapp 100-jährigen Geschichte der zwei Kölner Ford-Werke hatte es noch nie einen gewerkschaftlich organisierten Streik gegeben. Experten befürchten allerdings, dass diese Maßnahme zu spät kommt. Als mögliche Optionen für die Zukunft befürchten Experten eine Schließung der Werke. Alternativ könnte die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit einem anderen Autobauer Ford retten. Hier geht das Gerücht von einer Zusammenarbeit mit Renault um.