Eigentlich sollten E-Autos die Zukunft des Autoverkehrs sein. Doch nun zeigt sich: Elektroautos gehören zu den Verlierern des letzten Jahres. Die Jahresbilanzen großer Hersteller sprechen eine klare Sprache.
2024 war ein Jahr voller Herausforderungen für die deutsche Automobilindustrie. Viele Unternehmen kämpfen mit der Krise im Mobilitätssektor. Eins zeigt sich dabei deutlich: Elektroautos sind die Verlierer des letzten Jahres.
Schwierige Zeiten für Elektroautos und Premiummarken
Im Jahr 2024 stand der deutsche Automobilmarkt erneut unter Druck und es machten viele Schlagzeilen von Werksschließungen und Insolvenzen die Runde. Die Zahl der Neuzulassungen fiel um ein Prozent auf 2,8 Millionen Fahrzeuge. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zur Vor-Corona-Ära. Besonders Elektroautos mussten dabei herbe Einbußen hinnehmen. Mit rund 380.600 neu zugelassenen Stromern sank ihr Absatz um über 27 Prozent. Die Gründe reichen vom Ende staatlicher Förderungen über die hohen Preise bis hin zu einem überschaubaren Angebot an kostengünstigen Modellen. Elektroautos unter 30.000 Euro blieben Mangelware. Darüber sind viele potenzielle Kunden, die gern grün fahren würden, aber es sich nicht leisten können, enttäuscht.
Auch deutsche Premiummarken verloren auf ihrem Heimatmarkt an Boden. BMW konnte den Absatz fast stabil halten, doch Audi und Mercedes-Benz verzeichneten Rückgänge von je 18,1 Prozent und 7 Prozent. Die Ausrichtung auf hochpreisige Fahrzeuge scheint nicht mehr den Geschmack der Masse zu treffen. Ein weiterer besorgniserregender Aspekt war der Anstieg des CO₂-Ausstoßes bei Neufahrzeugen. Mit durchschnittlich 119,8 Gramm pro Kilogramm rückt die Erfüllung der EU-Klimaziele in weite Ferne. Somit drohen sogar Strafzahlungen.
Gewinner und die Hoffnung auf Wandel
Neben diesen Herausforderungen gab es jedoch auch Erfolgsgeschichten. Skoda steigerte seine Verkäufe um 22 Prpzent, Toyota sogar um 27 Prozent. Der Schlüssel zum Erfolg? Hybridfahrzeuge. Jeder dritte Neuwagen in Deutschland kombiniert mittlerweile Benzin- und Elektroantrieb. Diese Technologie überzeugt durch Reichweite und Flexibilität, besonders in einem Land, in dem die Ladeinfrastruktur noch ausbaufähig ist.
Interessanterweise blieben klassische Verbrennungsmotoren 2024 beliebt. Benziner und Hybride legten zu, was den CO₂-Ausstoß weiter in die Höhe trieb. Für 2025 rechnen Experten mit gemischten Entwicklungen. Während das Gebrauchtwagengeschäft auf 6,8 Millionen Besitzumschreibungen anwachsen könnte, droht bei Neuzulassungen ein weiterer Rückgang. Die Branche steht vor der Aufgabe, nachhaltigere und erschwinglichere Lösungen zu entwickeln, um sowohl den heimischen Markt als auch die Klimaziele zu bedienen.