Dunkle Wolken: Mercedes-Benz macht Rückzug in Deutschland

Daimler Mercedesstern.
Symbolbild Foto: Ank kumar, CC BY-SA 4.0, Wiki

Für die Autoindustrie ziehen dunkle Wolken am Horizont auf. Das Automobilunternehmen Mercedes-Benz tritt nun den Rückzug in Deutschland an.

Die Automobilindustrie steckt derzeit in der Krise – zumindest wenn man einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen wirft. Zum einen ist da das geplante Verbrennerverbot ab dem Jahr 2035. Dies führt dazu, dass immer mehr deutsche Automobilkonzerne jetzt ihre Strategien ändern. Allen vornweg das Traditionsunternehmen Mercedes-Benz, das nun den Rückzug in Deutschland antreten möchte.

Autos für „die Reichen“

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann von den Grünen kritisierte in den Medien, wie sich derzeit weltweit die Autoindustrie entwickle. Unter anderem bemängelte er den Rückzug von Mercedes-Benz in Deutschland. Er sagte, dass der Automobilhersteller nur noch Autos für „die Reichen“ bauen würde.

Kritik an neuer Luxusstrategie

Bereits 2022 hat das Stuttgarter Automobilunternehmen seine neue Luxusstrategie vorgestellt. Dabei wurde verkündet, sich in Zukunft auf besonders hochpreisige Modelle konzentrieren zu wollen. Dies bezeichnete Winfried Hermann als eine Einladung für etwaige asiatische Fabrikanten. Ganzes Unrecht hat er damit nicht. Denn unter anderem setzen chinesische Automobilhersteller wie die Konzerne BYD oder Nio verstärkt auf den deutschen Markt und dabei primär auf E-Autos. Viele der Modelle reichen qualitativ dabei längst an die Fahrzeuge von Automobilherstellern aus dem Westen heran. Die deutschen Autohersteller siedeln sich inzwischen hingegen eher im Premiumsegment an. So auch Mercedes-Benz mit seinem Rückzug in Deutschland.

Lesen Sie auch
Großes Chaos droht: Wichtige Bahnstrecke wird komplett gesperrt

Deutscher Markt wird aufgegeben

Andere deutsche Automobilhersteller wie zum Beispiel Porsche haben zwar noch nie für die breite Masse produziert, neu ist jedoch, dass nun auch andere Fabrikanten den deutschen Markt aufzugeben scheinen. Lediglich Volkswagen bietet noch sämtliche Preissegmente an – vom Auto für jedermann bis hin zur Luxuslimousine. Genau diese Entwicklung ist es, die Verkehrsminister Winfried Hermann in den Medien bedauerte.

Mit dem Fokus des Unternehmens auf Luxusmodelle schaffte Mercedes-Benz es zwar, sich Lieferproblemen und der Chipkrise zu widersetzen. Dennoch: In der unteren Preisklasse bleibt eine Lücke, welche ausländische Importprodukte ersetzen müssen. Denn, so erklärte Winfried Hermann in den Medien, die Autos würden ja nicht weniger, sie würden nur in anderen Ländern hergestellt.