Die harten Maßnahmen von VW treffen die Belegschaft wie ein Faustschlag ins Gesicht. Sie können es gar nicht glauben und reagieren dementsprechend. Ein langer Kampf steht wohl bevor.
VW steht am Scheideweg: Während der Konzern auf harte Spar-Maßnahmen pocht, wächst der Widerstand in den Werken. Drohende Werkschließungen heizen dabei die Stimmung weiter an. Und die Belegschaft ist bereit, für ihre Zukunft zu kämpfen.
Proteste statt Produktion – die Arbeit ruht, doch die Stimmung brodelt
Auch wenn es bei den Wolfsburgern noch nicht so weit ist wie bei diesem inzwischen insolventen Unternehmen aus der Autobranche: Der Konzern steckt tief in der Krise. Während an diesem Montagmorgen ein rauer Wind durch die Volkswagen-Werke weht, haben tausende Mitglieder der IG Metall ihre Arbeit niedergelegt. Denn sie machen, anstatt weiter Autos zu bauen, ihrem Ärger auf der Straße lautstark Luft. Zu viel Frust hat sich angesichts der harten VW-Maßnahmen in den vergangenen Wochen angestaut. Mit Transparenten, Trillerpfeifen und ungebrochenem Kampfgeist protestieren sie. Hier geht es nämlich um mehr als “nur” um Löhne – es geht um die Zukunft. Und diese ist, gelinde gesagt, kompliziert.
Während die IG Metall für 120.000 Mitarbeiter deutliche Lohnerhöhungen bis zu sieben Prozent fordert, hält der Konzern vehement dagegen. Stattdessen fordert VW im Zuge seiner harten Maßnahmen Lohnkürzungen! Unglaublich, aber der Arbeitgeber plant, in diesen Zeiten seinen Angestellten die Gehälter um zehn Prozent zu senken. Dieser “Vorschlag” wirkt natürlich wie ein Schlag ins Gesicht. Und über allem stehen zusätzlich noch die geplanten Werkschließungen. Bei Werksschließungen sind betriebsbedingte Kündigungen zu erwarten. Den Unmut und den Ärger der Tausenden Arbeiter kann vermutlich jeder von uns nachvollziehen. Sie fühlen sich regelrecht in ihrer Existenz bedroht. Dennoch trägt VW-Vorstand weiterhin seine finanziellen Nöte auf dem Rücken der Mitarbeiter aus, und zwar mit diesen harten und untragbaren Maßnahmen.
Schlag ins Gesicht: VW will Löhne kürzen, Werke schließen, Kündigungen vollziehen
Die Stimmung ist wohl mehr als nur angespannt. Während auf den Straßen die Trillerpfeifen kreischen, laufen hinter verschlossenen Türen die Planungen für den nächsten Schritt. Am 9. Dezember ist dann so weit: Die nächste Verhandlungsrunde findet statt.
Obwohl Volkswagen beteuert, das Streikrecht zu respektieren, fordert die Belegschaft fordert konkrete Maßnahmen. Es müssen Lösungen her. Die kommenden Tage werden nicht nur entscheidend für den Konzern und seine Mitarbeiter sein. Die Situation hat Auswirkungen auf die deutsche Industrie und die gesamte Wirtschaft der Bundesrepublik. Eines ist indessen klar: Über VW hängen die dunklen Wolken sehr tief.