Durchbruch: E-Autos sollen bald 5.000 km Reichweite erreichen

Eine männliche Hand steckt ein Ladekabel in die Büchse eines roten E-Autos, um die Batterie wieder voll mit Energie zu laden und die Reichweite wiederherzustellen. Elektroautos verbuchen in letzter Zeit einen massiven Anstieg.
Symbolbild © istockphoto/Mickis-Fotowelt

Noch immer hinken viele Elektrofahrzeuge bei der Reichweite im Vergleich zu Verbrennern hinterher. Nun kommt aber vielleicht schon der Durchbruch, dank dem E-Autos bald eine maximale Reichweite von 5.000 km erreichen könnten.

Eine technologische Weiterentwicklung könnte die Reichweite von E-Autos enorm verbessern, sodass bald sogar 5.000 km möglich wären. Das war bisher wohl undenkbar. Doch der wahre Durchbruch im Vergleich zu Verbrennern liegt woanders.

Weit mehr als nur neue Zellenchemie: Die Zukunft der Stromer

Die Zukunft der Elektromobilität riecht nicht mehr nach Benzin – sondern nach geladenem Silizium. Forschende aus Südkorea tüfteln derzeit an einem Batteriedesign, das alles Dagewesene übertreffen könnte. Der Schlüssel liegt in einer neuartigen Anode: Statt normalem Graphit verwenden sie eine Mischung aus Silizium und elektrisch geladenen Polymeren. Klingt abstrakt – ist aber hocheffizient. Diese Anode speichert laut ersten Laborwerten ein Vielfaches mehr Energie als bisherige Lösungen. Im Klartext: In einem einzigen Ladezyklus ließen sich hypothetisch bis zu 5.000 Kilometer zurücklegen – von Berlin bis nach Kairo ohne Halt. Noch handelt es sich um ein Konzept aus dem Labor.

Doch die Idee elektrisiert, im wahrsten Sinne. Denn sie trifft einen Nerv: die ewige Angst vor zu kurzer Reichweite. Auch wenn die Umsetzung für den Markt für die Massen noch Zeit braucht, testet die Industrie längst ähnliche Ansätze. Mercedes, Porsche und Panasonic investieren bereits in nano-Silizium-Anoden, die Reichweiten um bis zu 40 % steigern und Ladezeiten drastisch verkürzen. Erste Projekte laufen, auch dank Kooperationen mit Batterie-Spezialisten wie Sila und Group14.

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E-Autos mit 5.000 km Reichweite – realistisch oder Zukunftsvision ist hier die Frage

Im Zentrum dieser Entwicklung steht ein interessantes Materialspiel: Ein intelligentes Polymer-Bindemittel umhüllt das Silizium und fängt seine Volumenschwankungen beim Laden und Entladen auf. So bleibt die Struktur stabil, die Zelle langlebig – und die Energiedichte steigt. Selbstheilende Mechanismen im Material sorgen zusätzlich für längere Lebenszyklen. Aktuelle Studien zeigen, dass neue Anodenmischungen mit Alginaten oder PAA/EVA nach 300 Zyklen noch über 80 % ihrer Kapazität behalten. Group14 meldet für sein SCC55-Material sogar über 1.200 Zyklen bei ultraschnellen Ladezeiten – und das bei seriennahen Bedingungen.

Die Skalierung ist angelaufen: Produktionsanlagen für Tausende Zellen pro Jahr entstehen bereits in den USA und Europa. Der echte Durchbruch liegt also nicht allein in der Reichweite, sondern in der Kombination aus Alltagstauglichkeit, Ladegeschwindigkeit und industrieller Umsetzbarkeit. Schon ab 2025 könnten erste Modelle mit dieser Technologie auf den Straßen rollen – und das Kapitel der “Angst vor der Reichweite” endlich schließen.