Diese Nachricht aus der Welt der Elektromobilität kann man nur als Sensation und wahren Durchbruch für die Reichweite der Stromer bezeichnen. Denn erste E-Autos schaffen es nun endlich innerhalb von nur fünf Minuten, voll aufzuladen.
Wenn man an die Nachteile und Schwächen von Stromern denkt, fällt einem als erstes meist die geringe Reichweite und Ladekapazität ein. Damit scheint jetzt Schluss zu sein, denn erste E-Autos können in nur fünf Minuten komplett voll laden.
Kleine Autos, große Pläne – warum ein Model und Autobauer jetzt vorprescht
Was wie Zukunftsmusik klingt, startet mitten in Europa: In Madrid testet Fiat gemeinsam mit Ample und Free2Move ein neues Schnelltausch-System für Elektrofahrzeuge. Das Konzept? Statt minutenlanges Laden soll der Akku des Fiat 500e in weniger als fünf Minuten komplett ausgetauscht sein. Der kultige Stadtflitzer bekommt damit eine neue Rolle – als Pionier für maximale E-Mobilität ohne Wartezeiten. Das Prinzip erinnert an den Boxenstopp im Rennsport: Leerer Akku raus, voller rein – ganz automatisch in einer Wechselstation. Möglich machen das die kompakte Bauweise des 500e und das modulare Batteriesystem von Ample. Damit soll die Standzeit der Fahrzeuge drastisch sinken – ein echter Vorteil für Carsharing-Dienste und Mobilitätsanbieter.
Fiat verfolgt mit diesem Projekt ein klares Ziel: Elektromobilität darf nicht an der Steckdose scheitern. CEO Olivier François spricht vom nächsten logischen Schritt, um E-Autos alltagstauglich und flexibel zu machen – und schließt auch Privatkunden als künftige Nutzer nicht aus. Madrid eignet sich dabei perfekt für diesen Praxistest. Die Stadt will ihren CO₂-Ausstoß bis 2030 massiv senken und setzt auf saubere Mobilität. Spanien plant bis dahin 5,5 Millionen E-Fahrzeuge – der Fiat 500e könnte zum Schlüsselspieler dieser grünen Transformation werden.
Wie ein cleveres System rund um Akkus E-Autos revolutionieren will
Erst im zweiten Schritt zeigt sich das wahre Potenzial. Ample nutzt kleine, stapelbare Akkumodule, die man individuell anpassen und in wenigen Minuten tauschen kann. Die Stationen lassen sich in weniger als drei Tagen aufbauen und sie funktionieren markenunabhängig. Das könnte für viele Städte mit begrenzter Ladeinfrastruktur ein Gamechanger sein. Dabei rechnet sich das Modell nicht nur für Betreiber: Dank skalierbarer Akkupakete zahlen Nutzer nur, was sie auch wirklich brauchen. Durch das modulare System lassen sich Kosten senken und Ressourcen effizienter einsetzen.
Ein cleveres Abomodell sorgt zusätzlich für finanzielle Planbarkeit – besonders für Flotten mit hohem Einsatz. Doch der Weg zur Massenlösung ist noch steinig: Bisher fehlt es an einheitlichen Akku-Standards, was den europaweiten Ausbau bremst. Auch der Platzbedarf der Stationen ist eine Herausforderung. Aber: In China betreibt Nio bereits über 2.000 solcher Tauschstationen erfolgreich – Fiat und Ample setzen nun auf ein offenes, adaptierbares System, das ähnliche Erfolge in Europa erzielen könnte.