Durchgesickert: Neue Altersgrenze für Führerscheine soll kommen

Ein Mann hält seinen Führerschein in den Händen. Dabei handelt es sich um eine Fahrlizenz in Scheckkarten-Form. Für Millionen Autofahrer kommt jetzt die Führerschein-Abgabe.
Symbolbild © istockphoto/Sergio Delle Vedove

Im Straßenverkehr gibt es immer wieder Änderungen und neue Regelungen. Wie die neue Altersgrenze für Führerscheine, die aktuell im Gespräch ist. Das dürfte nicht allen gefallen.

Viele Menschen in Deutschland haben den Führerschein mit 17 oder schon 16 gemacht, vor allem wenn sie vom Dorf kommen. Doch nun könnte eine neue Altersgrenze für Führerscheine das verändern – und das aus einem guten Grund.

Raserei ohne Rücksicht: Neue Regelung soll Einhalt gebieten

Illegale Straßenrennen haben in Deutschland inzwischen ein alarmierendes Ausmaß erreicht. Das bedroht die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. 2023 erfassten die Behörden knapp 1.800 solcher Fälle. Diese erschreckende Zahl verdeutlicht, wie stark sich dieses Phänomen, bei dem regelmäßig auch Menschen verletzt werden, hierzulande ausbreitet. Oft stecken tatsächlich junge Männer zwischen 20 und 26 Jahren dahinter, die im Adrenalinrausch Geschwindigkeit und Macht demonstrieren wollen. Für Verkehrsexperten symbolisiert dieses Verhalten überholte Männlichkeitsbilder, die tief in traditionellen Strukturen verankert sind. Hinzu kommt außerdem der Reiz des Verbotenen, der die Teilnehmer oft blind für die Risiken macht.

Die Zielgruppe treiben dabei mehrere Faktoren an. Neben dem Wunsch nach Anerkennung durch Gleichaltrige spielt auch die Faszination für hochmotorisierte Fahrzeuge eine Rolle. Diese werden in den Medien und der Popkultur oft verherrlicht. Experten fordern deshalb drastische Schritte: strengere Sanktionen wie mehrjährige Führerscheinentzüge und eine radikale Diskussion über das Führerscheinmindestalter. Eine Altersgrenze von 26 Jahren könne laut Spezialisten das Problem erheblich eindämmen. Das ist eine Idee, die man aktuell jedoch kontrovers auf Bundes- und Landesebene diskutiert.

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Tragödien und Lösungsansätze sorgen für Streit

Die Auswirkungen dieser illegalen Rennen sind verheerend. Fälle wie der Tod zweier Kinder in Barsinghausen 2022 zeigen, dass die Folgen weit über die Fahrer hinausreichen. Obwohl bestehende Gesetze mit Strafen bis zu zehn Jahren Haft und Führerscheinentzug harte Konsequenzen vorsehen, schrecken diese offenbar nicht ausreichend ab. Die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes dokumentieren eine steigende Tendenz der Rennen, während die Dunkelziffer vermutlich noch höher liegt.

Experten fordern daher mehr als nur Strafen: Präventionsprogramme und Aufklärungskampagnen sollen das Bewusstsein für die Gefahren solcher Rennen stärken. Ein weiterer Ansatz wäre, jungen Fahrern Alternativen wie sichere Rennstrecken zu bieten, um ihren Drang nach Geschwindigkeit kontrolliert auszuleben. Ein gesellschaftlicher Wandel im Umgang mit Geschwindigkeitsüberschreitungen ist jedoch genauso wichtig. Nur eine Kombination aus Bildung, Prävention und strengerer Kontrolle kann langfristig verhindern, dass öffentliche Straßen zu Rennstrecken werden.