Durchgesickert: Verbrenner werden bald teurer und E-Autos günstiger

Ein SUV fährt auf der Straße durch eine Stadt. Das Bild ist leicht verschwommen, was für eine hohe Geschwindigkeit spricht. Das große Auto ist dunkelblau oder schwarz. Im Hintergrund sind Häuserfassaden zu sehen.
Symbolbild © istockphoto/Dmitriy Fesenko

Es lässt sich eine brisante Entwicklung auf dem Automarkt erkennen: Während die Preise für Verbrenner ansteigen, werden E-Autos günstiger. Dies dürfte auch Auswirkungen auf das Fortschreiten der Mobilitätswende haben.

Wenn nun Verbrenner teurer und E-Autos günstiger werden, dürfte das unsere Art der Mobilität grundlegend verändern. Vielleicht sind die Stromer auf den Straßen somit bald schon in der Überzahl. Kunden können jetzt profitieren.

Mit diesen Vergünstigungen sind Elektroautos wieder auf dem Vormarsch

Obwohl sich jeder dritte Elektroauto-Besitzer wieder einen Verbrenner wünscht, zeichnen sich interessante Veränderungen auf dem Automarkt ab. Denn immer günstigere E-Autos könnten mit der Zeit die klassischen Verbrenner aus dem Verkehr verbannen. Momentan bezahlt man zwar immer noch mehr für einen Stromer, die für unter 30.000 Euro kaum zu haben sind; aber eine aktuelle Entwicklung droht, alles auf den Kopf zu stellen. Das entscheidende Stichwort ist hier “Klimastrafe”. Alle Autobauer innerhalb der EU müssen sich an CO₂-Vorgaben halten. Das bedeutet, dass die EU einen Emissionswert festlegt. Die Ausstöße aller verkauften Autos einer Marke rechnet man dann zusammen und schaut, wie viel CO₂ ein durchschnittliches Fahrzeug eines Autobauers produziert. Deshalb sind E-Autos so wichtig – und könnten darum schon bald günstiger als Verbrenner sein.

Momentan liegt die europäische Vorgabe bei 95 Gramm CO₂ pro Kilometer. Wenn ein Hersteller einen Stromer verkauft, ist das für diesen genial. Da ein elektrisches Fahrzeug bekanntlich einen CO₂-Ausstoß von null hat, fällt der Durchschnittswert für die Marke erheblich. Im kommenden Jahr werden die EU-Vorgaben noch einmal strenger, sie liegen dann bei nur noch 90 Gramm pro Kilometer. Für deutsche Autobauer gibt es daher ein ganz großes Ziel: E-Autos verkaufen. Das Problem ist bekannt: Die Kunden zaudern. Wenn man jetzt eins und eins zusammenzählt, wird auch sofort klar, warum die Experten davon ausgehen, dass E-Autos in Deutschland schon bald günstiger als Verbrenner sein könnten. Die Hersteller müssen nämlich ihre Elektroautos loswerden. Lieber verkauft man diese billig, als sie völlig ungenutzt stehen zu lassen. Und nicht nur das: Wer die CO₂-Werte überschreitet, muss hohe Strafen an die EU zahlen.

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Aufgrund der EU-Verordnungen tickt die Uhr jetzt für alle Autobauer

Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass die Preise für Elektroautos bald schon sinken werden. Im Zuge dessen werden Autobauer nicht umhinkommen, ihre Verbrenner wiederum teurer zu verkaufen. Weil Diesel- und Benzinautos wieder hoch im Kurs liegen, sind Kunden auch bereit, für diese mehr zu zahlen. Außerdem werden Produzenten gezwungen sein, ihre Billig-Angebote zu kompensieren. Die aktuellen Entwicklungen drohen also, die gesamte Situation umzukrempeln. Aber vielleicht ist genau dies der richtige Weg, um die Verkehrswende voranzubringen: Indem E-Autos günstiger als Verbrenner werden.