Ein weiteres E-Auto-Unternehmen ist insolvent und hat jetzt seinen Betrieb eingestellt. Obwohl man ambitioniert und mit einer guten Idee gestartet war, konnte man sich letztlich nicht behaupten.
Hier hatte man schon Visionen von Elektroautos, bevor die meisten Menschen überhaupt wussten, was das sein soll. Trotz dieser hohen Innovationskraft muss sich das E-Auto-Unternehmen nach einer langen Krise nun eingestehen, dass es insolvent ist.
Trotz großer Vision schaffte es das Unternehmen nie, langfristig profitabel zu sein
Weltweit führend, was die Gesamtzahl an Elektroautos angeht, ist natürlich China. In dem Land leben fast eineinhalb Milliarden Menschen. Zudem besitzen hier über 50 Prozent der Autofahrer einen Stromer. Doch wenn es um die Prozente der neu zugelassenen Fahrzeuge geht, gewinnt Norwegen. Rund 90 Prozent der Neuwagen waren hier 2024 elektrisch. Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass ein E-Auto-Unternehmen aus diesem Land jetzt insolvent ist. Trotz des Erfolgs der Elektromobilität in Norwegen ist die Firma auf dem Markt letzten Endes gescheitert.
Der hohe Anteil an E-Autos in dem skandinavischen Land ist das Ergebnis einer Kombination aus staatlichen Anreizen und einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur. Trotzdem konnte sich das inzwischen insolvente E-Auto-Unternehmen Move About nicht behaupten. Bereits 2007 (!) gegründet, hatte man es sich vorgenommen, den Verkehr mit Elektroautos zu erobern. Das war damals natürlich absolut visionär – und klang für viele vielleicht einfach nur naiv. Trotzdem bot man schon bald Carsharing an und expandierte dann sogar nach Schweden. Aber an einem hat es Move About seit jeher gemangelt: Geld. Die Firma hat es in ihrer ganzen Laufbahn nie geschafft, echte Gewinne zu verbuchen. Dass das auf Dauer nicht funktionieren kann, leuchtet jedem ein.
Obwohl die Marke verschwunden ist, bleibt das Carsharing-Modell am Leben
Das Carsharing lief, doch private Nutzer blieben fern. Zwar packte der Staat tatkräftig und finanziell mit an, damit das E-Auto-Unternehmen nicht insolvent geht. Es hat am Ende aber nichts gebracht. Die Probleme nahmen in der Corona-Zeit nochmals zu. Schlussendlich kaufte der schwedische Energiekonzern OKQ8 die schwedische Tochter von Move About auf. Der bewegende Name starb mit dieser Übernahme aus. Move About ist quasi verschwunden, aber der Carsharing-Service läuft unter OKQ8 weiter. Somit kann die Idee des norwegischen Pionier-Unternehmens in dem schwedischen Carsharing-Dienst doch noch irgendwie weiter bestehen.
Trotz des Scheiterns muss man ganz klar festhalten, dass das nun insolvente E-Auto-Unternehmen Move About mit riesigen Schritten voranging, als die Elektromobilität noch in den Kinderschuhen steckte. Doch die Zeit schreitet voran und das bringt auch Positives mit sich: VW bringt jetzt zum Beispiel ein E-Auto für unter 20.000 Euro auf den Markt.