E-Mobilität: Bosch will solange wie möglich Verbrenner anbieten

Zentrale vom Hersteller Bosch mit Logo. Das Gebäude steht in Gerlingen im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Das auffällige Gebäude wurde vom Architekturbüro AIG geplant. Über 2.000 Mitarbeiter bei Bosch bangen jetzt um ihre Zukunft.
Symbolbild © istockphoto/Daniel Kloe

Entgegen der aktuellen Bewegung möchte Bosch in der E-Mobilität einen anderen Weg gehen. Der Verbrenner soll weiterhin in der Produktion bleiben.

Erst kürzlich ließ die Geschäftsleitung von Bosch ein klares Statement zur E-Mobilität verlauten. Demnach erfolgt der Wandel in diesem Unternehmen auf eine andere Art und Weise.

Festhalten am Verbrenner

Die Autoindustrie ist in einem Wandel. Das wirkt sich auch auf ihre Zulieferer aus. Bosch gehört zu einem der wichtigsten Auto-Zulieferer. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Stuttgart. In die E-Mobilität investierte man laut eigener Aussagen bisher über fünf Milliarden Euro. Doch die meisten Arbeitsplätze stehen immer noch in Verbindung mit dem Verbrenner. Deshalb wollen die Schwaben weiterhin auf diese Technologie setzen.

Nach Aussage des Vorsitzenden der Geschäftsführung von Bosch, Stefan Hartung, bleibe der Verbrenner bestehen. Der Fokus soll aber vermehrt auf die Brennstoffzelle und auf E-Autos gesetzt werden. Man möchte vonseiten der Geschäftsführung das Kerngeschäft aber nicht aufgeben.

Deutlich schwere Umstellung

In diesem Zusammenhang verweise man auf eine deutlich schwerere Umstellung der Autozulieferer im Vergleich zu den Autoherstellern. In Friedrichshafen produziert man zum großen Teil Fahrwerke und Antriebstechnik. Hier entstehen Systeme einzig und allein für den Verbrenner.

Dazu zählen Zylinder, Steuerungen für die Ventile und Kolben. Bosch möchte von daher die traditionellen Technologien nicht vernachlässigen und auch zukünftig darauf setzen. Man glaube, laut Paul Thomas, immer noch an eine Zukunft für den Verbrenner und möchte sich so lange wie möglich in der Branche halten.

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Auch nach Aussage des Bosch-Mobilitychefs, Markus Heyn, soll es den Verbrenner noch viele Jahre auf der ganzen Welt geben. Das mag zum Beispiel daran liegen, dass die Infrastruktur der Ladesäulen in den Ländern unterschiedlich schnell ausgebaut würden. Demnach nähere sich jede Region der Welt unterschiedlich schnell an die Technologie. Deshalb setzte man auch weiterhin auf die wichtigsten Produkte und Komponenten, wie Kraftstoffsystem, Bremssysteme und Einspritzdüsen für die Kraftstoffe.

Zukünftige Ausrichtung von Bosch

Derzeit sei eine noch zu große Anzahl Verbrenner weltweit zugelassen, als dass man den Motor vollständig aufgeben würde. Auch wenn sich die EU Staaten darüber einig sind, dass sie ab dem Jahr 2035 nur noch klimafreundliche Automobile neu zulassen, besteht ein Bedarf in der Bestandsflotte.

Des Weiteren setze man bei Bosch auch auf Brennstoffzellen, die auf Wasserstoff basieren. Man messe dieser Technologie ein gewisses Potenzial zu. So entgegnete Paul Thomas auf dem Auto Motive News Congress, dass er daran glaube, dass die Wasserstoffzelle in der Lage wäre, Dieselmotoren in den großen Fahrzeugen zu ersetzen.