Jetzt soll auch das unter Strafe gestellt werden. Unvorsichtige Autofahrer, die gern hinter dem Steuer trinken, bekommen nun ein Trinkverbot aufgebrummt. Das kann teuer werden, denn Ausnahmen gibt es nicht.
Alkohol am Steuer ist in Deutschland und so gut wie allen anderen Ländern der Welt verboten. Das ist auch gut so, doch zumindest zum Wasser darf man noch greifen, oder? Leider nicht ganz, denn hinterm Steuer gilt für Autofahrer in der Bundesrepublik unter Umständen ein Trinkverbot.
Wer trinkt, verliert Aufmerksamkeit und hat bei einem Unfall eine Teilschuld
Nichtalkoholische Getränke gehören für viele Autofahrer zur Grundausstattung – ob Wasser, Kaffee oder sogar eine kühle Limo. In Deutschland gibt es keine spezifische Regel, die das Trinken am Steuer verbietet, solange dabei die Promillegrenzen eingehalten werden. Ein Schluck zwischendurch ist also erlaubt, doch eine sorglose Haltung kann Probleme bereiten.
Die eigentliche Gefahr liegt nämlich nicht im Getränk selbst, sondern in der Ablenkung. Denn wer während der Fahrt zur Flasche greift, riskiert, die Aufmerksamkeit vom Verkehr abzuwenden. Und diese ist dort bekannterweise unverzichtbar. Im Falle eines Unfalls könnten Versicherungen dem Fahrer sogar eine Teilschuld zuschreiben. Besonders wichtig ist die Wahl geeigneter Behälter. Flaschen mit Einhand-Verschluss reduzieren tatsächlich offiziell die Ablenkung und sorgen für mehr Sicherheit. Experten raten jedoch, das Trinken auf Rastplätze zu verlegen, um sich voll auf die Straße zu konzentrieren. Vor allem wenn man wirklich kurz vorm Dehydrieren ist, sollte man hier eine Pause einlegen.
Beim Trinken am Steuer geht es vor allem um die Eigenverantwortung
Im Ausland gelten dabei oft strengere Vorschriften fürs Trinken während der Fahrt als in Deutschland. In Österreich darf der Fahrer nur dann trinken, wenn er dabei nicht abgelenkt wird und lediglich eine Hand nutzt. Verstöße können schnell teuer werden. Frankreich hingegen hat seit 2015 ein generelles Verbot ausgesprochen. Selbst ein Schluck Wasser kostet dort 75 Euro Strafe. Auch Länder wie Italien und Spanien setzen auf klare Verbote und empfindliche Bußgelder. Ein Blick auf die Verkehrsregeln des Ziellandes vor der Abreise kann böse Überraschungen verhindern. Im Urlaub sollte man diese also lieber etwas genauer studieren.
Überall gilt aber natürlich, dass Trinken während der Fahrt immer Achtsamkeit erfordert. Jeder Griff zur Flasche lenkt ab und erhöht das Risiko für Unfälle. Clevere Alternativen sind vorab geplante Pausen und leicht bedienbare Flaschen. So bleiben Komfort und Sicherheit auf langen Strecken im Gleichgewicht – und unnötige Konflikte mit dem Gesetz werden vermieden.