Dieses neue Konzept sorgt für Aufsehen: E-Autos sollen künftig eigene Fahrspuren erhalten. Was man auf der einen Seite als einen Fortschritt für den Umweltschutz feiert, hinterlässt viele Verbrenner-Fahrer irritiert und verärgert.
Diese Maßnahme zeigt klar, in welche Richtung die Verkehrspolitik steuert. Doch sie wirft auch Fragen zur Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmer auf. Denn mit eigenen Fahrspuren würden E-Autos definitiv Sonderrechte genießen.
Exklusive Sonderspur für E-Autos: Das Konzept birgt Konfliktpotenzial
Weil sich die Nachfrage nach Elektroautos stark in Grenzen hält, drosselt dieser Autobauer seine Produktion. Die Politik geht dennoch mit großen Schritten voran, wenn es um neue Gesetze und Sonderbehandlungen von Stromern geht. Somit sollen E-Autos bald schon auf ihren ganz eigenen Fahrspuren fahren. Könnte dies ein Anreiz für die Menschen werden, sich doch ein elektrisches Gefährt zuzulegen? Einige Verbrenner-Fahrer stehen dieser Entwicklung skeptisch gegenüber – wobei auch sie in einem gewissen Fall diese neue Fahrbahn nutzen dürften. Denn mit einem Diesel oder Benziner kann man ebenfalls mehr oder weniger umweltbewusst unterwegs sein. Auch dieses Verhalten soll mehr Unterstützung durch die neuen Verkehrsregeln erfahren.
Noch ist es nicht so weit, dass man die eigenen Fahrspuren für E-Autos deutschlandweit einführt. Das könnte in Zukunft zwar der Fall sein, aber solche Entwicklungen brauchen dann doch ein wenig Zeit. Hamburg vollzieht jetzt jedoch die innovative Maßnahme. Im nächsten Jahr fangen hier die Bauarbeiten an. Dabei entsteht auf der Rodigallee eine 3,5 Kilometer lange Spur, welche stadteinwärts zwischen Jüthornstraße und Öjendorfer Damm verlaufen wird. Ja, hier sollen Elektroautos freie Fahrt bekommen, aber sie sind nicht die Einzigen. Wer darf die Spur noch nutzen? Ebenfalls befugt sind: Busse, Taxis und Fahrgemeinschaften mit mindestens drei Personen. Somit fördert die Stadt sämtliche klimafreundlichere Fahrten. Es ist also eine durchaus nachvollziehbare Entwicklung. Doch bis die Strecke fertig ist, dauert es noch ein wenig.
Mit speziellen Signaltafeln möchte man Verkehrsstaus entgegenwirken
Man geht davon aus, 2029 die Bauarbeiten beendet zu haben. Besonders wichtig ist hierbei, dass es spezielle Signaltafeln geben wird. Wenn der Verkehr stockt, werden sie alle Fahrzeuge darauf hinweisen, dass auch sie die Fahrspur für E-Autos benutzen dürfen. Denn Stau neben leeren Fahrbahnen braucht wirklich niemand.
Neben der neuen Sonderstraße wird man zudem den Fuß- und Radweg verbreitern. Das ist eine faire Sache, denn Voraussetzung für Umweltschutz sollte kein (E-)Auto sein. Die breiteren Wege sorgen sowohl für mehr Komfort als auch für mehr Sicherheit. Außerdem werden 84 neue Bäume gepflanzt – um den Verlust von 32 alten Bäumen auszugleichen.