Nun also doch! Schon bald kommen neue Tempolimits nach Deutschland. Diese Einschränkungen dürften nicht jedem Autofahrer schmecken. Schon jetzt gibt es darüber eine rege Debatte in der breiten Öffentlichkeit.
Eingriffe von der Politik und den Ämtern in den Straßenverkehr sind bei Autofahrern hierzulande selten gern gesehen. Doch nun sind neue Tempolimits und damit verbundene Einschränkungen in Deutschland leider nötig, denn es gibt ein ernstes Problem auf den Straßen.
Wenn die Straße zur Stolperfalle: Hier gilt höchste Alarmbereitschaft
Mit dem Mai beginnt nicht nur die Reisesaison, sondern auch eine Phase erhöhter Vorsicht auf bestimmten Autobahnabschnitten in Südbayern. Wer hier bald unterwegs ist, sollte lieber mehr Zeit einplanen. Denn die Autobahnen A3, A92 und A93, deren Betonfahrbahnen aus den 1980er-Jahren stammen, sind besonders anfällig für sogenannte Blow-ups – plötzliche Aufwölbungen der Fahrbahn bei hohen Temperaturen. Diese können für Verkehrsteilnehmer gefährlich werden. Darauf müssen die zuständigen Behörden jetzt reagieren, was leider nicht jedem Autofahrer schmeckt.
Um das Risiko solcher Vorfälle zu minimieren, gelten seit dem 1. Mai auf den betroffenen Streckenabschnitten neue Tempolimits: Pkw dürfen maximal 120 Kilometer pro Stunde fahren, Motorräder sind auf 80 Stundenkilometer begrenzt. Diese Regelungen gelten aber zum Glück nur saisonal von Mai bis September, um in dieser Zeit die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Eine lästige Einschränkung, die aber langfristig zur Verbesserung der Straßensicherheit besteuert.
Tempolimits in Deutschland: Einschränkungen mit unvorhergesehener Dauer
Die Einführung der Tempolimits ist eine Reaktion auf die alternden Fahrbahnen, deren Lebensdauer überschritten ist. Ein Beispiel für die Gefährlichkeit solcher Blow-ups ist ein tödlicher Unfall im Jahr 2013 auf der A93 bei Abensberg, bei dem ein Motorradfahrer durch eine Fahrbahnaufwölbung verunglückte. Die Autobahn GmbH des Bundes hat noch keinen konkreten Zeitplan für die vollständige Erneuerung der betroffenen Streckenabschnitte vorgelegt. Die Tempolimits könnten daher auf unbestimmte Zeit bestehen bleiben. Besonders bei steigenden Temperaturen könnten weitere Strecken betroffen sein.
Für Verkehrsteilnehmer bedeutet das vor allem eines: Sie müssen sich auf deutlich längere Einschränkungen einstellen als zunächst angenommen. Was als vorübergehende Maßnahme angekündigt wurde, entwickelt sich zunehmend zu einer dauerhaften Begleiterscheinung für den Verkehr im Sommer. Eine Herausforderung nicht nur für Pendler, sondern auch für den Urlaubsverkehr. Gleichzeitig rückt der Aspekt der Verkehrssicherheit in den Vordergrund. Für Autofahrer besteht bei höheren Geschwindigkeiten eine große Gefahr, denn Blow-ups kündigen sich nicht an – sie treten plötzlich auf. Insofern gilt für alle: Wachsam bleiben, Tempo drosseln und die Fahrbahn gut im Blick behalten.