Empörung: Sportwagen blockiert Ladeparkplätze – “Egoist”

Ein schicker, scheinbar neuer Sportwagen, ein Musce-Car steht auf einem Parkplatz in der Stadt neben anderen Autos. Daneben bewegen sich Fußgänger, von denen einige das Fahrzeug bestaunen.
Symbolbild © istockphoto/Roman Stasiuk

Auf europäischen Straßen herrscht mitunter ein regelrechter Krieg, wenn es um Parkplätze geht. Das gilt vor allem in den dicht bebauten Innenstädten. Ladeparkplätze sind heiß begehrt, weswegen es noch dreister ist, dass ein Sportwagen diese blockiert.

Parkplätze sind überall heiß begehrt und wer falsch parkt, riskiert hohe Strafen, weswegen sich oft eine Extrarunde um den Block lohnt. Nun blockiert ein Sportwagen einer sehr bekannten und für solche Vorfälle fast schon typischen Marke, Ladeparkplätze an einer E-Ladesäule. Die Empörung im Netz ist da vorprogrammiert.

Kuriose Parkplatz-Szene: Ferrari-Fahrer entfacht Debatte

Ein Vorfall in Griechenland erregt derzeit die Gemüter in den sozialen Medien und natürlich macht auch Deutschland, das Autofahrerland schlechthin, da mit: Ein Ferrari F430, gebaut zwischen 2005 und 2009 und ausschließlich mit einem V8-Verbrennungsmotor ausgestattet, blockierte nämlich illegalerweise einen Ladeplatz für Elektroautos. Doch nicht nur das falsch geparkte Luxusauto löste eine Welle der Empörung aus – ein Ladekabel, das in der Felge des Wagens klemmte, brachte den Stein ins Rollen. Die Frage, ob der Fahrer einen schlechten Scherz wagte oder ein Passant das Kabel als Provokation platzierte, blieb dabei unbeantwortet. Beides scheint möglich zu sein. Auf jeden Fall stand der teure Luxusschlitten dort komplett illegal.

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Das Verhalten, das in der E-Auto-Community als “ICEing” bekannt ist, beschreibt das gezielte Blockieren von Ladestationen durch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Besonders in städtischen Gebieten, wo Ladesäulen ohnehin oft rar sind, führt das zu Konflikten. Solche Vorfälle sind keine Seltenheit und werfen ein Licht auf die zunehmenden Spannungen zwischen Verbrenner- und Elektroauto-Fahrern.

“ICEing”: Ein wachsendes Problem mit Folgen

Die Diskussion um blockierte Ladeplätze beschränkt sich längst nicht mehr auf Einzelfälle. Einige E-Auto-Fahrer haben mit drastischen Gegenmaßnahmen reagiert – in den USA etwa wurden Tankstellen blockiert, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Der Ferrari-Vorfall reiht sich somit in eine globale Debatte ein, welche die Grenzen der gegenseitigen Rücksichtnahme aufzeigt.

Rechtlich hat das Fehlverhalten oft Konsequenzen. In Deutschland dürfen nämlich falsch parkende Fahrzeuge auf E-Auto-Stellflächen abgeschleppt werden. Und das ist bekanntlich eine teure Angelegenheit. Doch selbst mit solchen Regelungen bleibt die Durchsetzung oft schwierig, was den Frust bei Betroffenen verstärkt. Interessant ist auch, dass Luxusmarken wie Ferrari inzwischen Hybridmodelle anbieten – doch der F430 ist davon weit entfernt. Vielleicht regen solche kuriosen, aber auch ärgerlichen Szenen zum komplexen Nachdenken an – über Respekt, moderne Mobilität und die dringende Notwendigkeit, die Ladeinfrastruktur sinnvoll zu schützen und weiter auszubauen.