Endgültiges Aus droht beim Deutschlandticket – “Nicht mehr tragbar”

Eine Hand hält ein Deutschlandticket. Daneben befindet sich ein blaues Schild mit einem Euro-Zeichen und einem Pfeil darauf. Im Hintergrund fährt ein Zug. In Baden-Württemberg verursachte das Deutschland-Ticket einen enormen finanziellen Schaden. Das Deutschland-Ticket ist für begrenzte Zeit auch im Ausland gültig.
Symbolbild © imago/Christian Ohde

Wenn es so weitergeht, ist das endgültige Ende beim Deutschlandticket schon bald besiegelt. Immer wieder kommt es zu Streit, während sich die Fronten weiter verhärten.

Wahrscheinlich war noch nie etwas so beliebt im deutschen Nah- und Fernverkehr wie dieses Ticket. Doch die Konflikte häufen sich, was die Aussichten auf ein Fortbestehen wanken lässt. Jetzt droht uns der endgültige Schlussstrich fürs Deutschlandticket.

Der ewige Streit der Bundesländer und die vergessene Rolle der Bundesregierung

Es gibt wirklich tolle Möglichkeiten, mit der Bahn zu verreisen. Besonders schön ist so eine Reise mit niedrigen Kosten und ohne Ticket-Stress. All das vereint das aktuelle Deutschlandticket, dem trotz aller Beliebtheit vielleicht bald das endgültige Aus drohen könnte. Denn es gibt Uneinigkeiten bei der Finanzierung. Fest steht mittlerweile, dass es teurer wird. Ab 2025 werden alle Bürger mehr für das Deutschlandticket zahlen müssen, wenn sie sich nicht zufällig ein Gratis-Ticket sichern zu können. Doch wie sehr die Preise ansteigen, ist zurzeit noch nicht klar. Dafür werden am 9. und 10. Oktober die Verkehrsminister (wieder) eine Konferenz abhalten. Hier entscheidet man dann, wie teuer das Deutschlandticket werden wird – oder ob es doch jetzt schon endgültig zu Ende damit geht.

Wie so oft ist man sich hier nicht einig. Während Bayern eine klare Erhöhung des Ticketpreises fordert (64 Euro oder mehr), wünscht sich Niedersachsen nur eine leichte Anhebung. Zumindest stimmt man in dem Punkt der Erhöhung überein, was schon mal ein Anfang ist. Regionspräsident (Hannover) Steffen Krach von der SPD warnt allerdings: Sollte das Deutschlandticket zu teuer werden, wäre damit sein endgültiges Aus besiegelt. Den Kunden würde der Tarif dann nichts mehr nützen und dahin wäre der Traum vom unkomplizierten Nah- und Fernverkehr. Der Politiker bringt aber noch einen anderen, etwas vergessenen Punkt ins Spiel. Er verlangt viel mehr Unterstützung der Bundesregierung. Zurzeit hat man die Finanzierung des Tickets auf die Länder abgewälzt. Das dürfe so nicht sein. Wenn der Bund ordentlich anpacken würde, könnte man das Deutschlandticket lukrativ für alle Seiten erhalten.

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Ohne Einigung ist es mit dem Deutschlandticket bald endgültig vorbei

Denn das Schlimmste bei der ständigen Debatte ist gar nicht die Erhöhung, sondern die ständige Debatte selbst. Gerade in diesen Zeiten sehnen sich die Bürger nach Stabilität. Die meisten würden es sogar fast bevorzugen, ein paar Euro mehr zu zahlen, wenn sie wüssten, dass es bei diesem Preis bleibt. Doch diese ständigen Änderungen will niemand.

Außerdem leiden nicht nur Fahrgäste unter diesen Unsicherheiten, sondern sowohl die Verkehrsunternehmen als auch die Kommunen, die schließlich wissen müssen, mit welchen Preisen sie planen sollen. Es wird höchste Zeit, dass man sich beim Deutschlandticket einig wird – denn ohne Einigung scheint als einzige Alternative nur noch das endgültige Ende.