Die deutsche Elektromobilität stagniert. Doch neue Zuschüsse für E-Autofahrer könnten der Branche endlich frischen Schwung verleihen. Dieser Plan setzt auf mehr Prämien für die Zukunft.
Trotz technischer Fortschritte kämpft der deutsche Elektroauto-Markt mit sehr enttäuschenden Verkaufszahlen. Das schwierige globale Wettbewerbsumfeld macht die Lage dabei nicht leichter. Doch es gibt neue Pläne in der Politik, die hohe Zuschüsse nur für E-Autofahrer versprechen.
Elektroboom auf der Kippe: Neue Zuschüsse als letzte Rettung
Höhere Prämien, billigerer Strom und steuerliche Anreize. So sieht im Groben der neue “Auto-Plan” aus, der Deutschland wieder auf die Erfolgsspur zurückbringen soll. Wortführer des Diskurses ist CSU-Chef Markus Söder, der nun ein umfassendes Förderprogramm für Elektroautos verkündet. Dabei hat er nichts weniger als die “Rettung der deutschen Automobilindustrie” im Sinn. E-Autofahrer werden die hohen Zuschüsse mit offenen Armen begrüßen. Und der Rest wird sich überlegen, vielleicht doch auf Elektro zu wechseln. Die Zeit dafür wäre mehr als reif.
An Innovation mangelt es uns keineswegs. Nicht umsonst hat der ADAC ein deutsches Auto als bestes Fahrzeug 2024 gewählt. Dennoch sind E-Autos hierzulande erstens nach wie vor zu teuer – und zweitens lässt die Akzeptanz in der Bevölkerung immer noch zu wünschen übrig. Werden die neuen Zuschüsse für E-Autofahrer die erhoffte Wende bringen? Der bayerische Ministerpräsident lässt indessen gezielte Maßnahmen verlauten, die vor allem ein Ziel verfolgen: den Absatz von deutschen Elektroautos ankurbeln. Was hat er vor? Neben einer Prämie für den Kauf von Elektrofahrzeugen sollen auch Anreize bei der Steuer für gewerblich genutzte E-Autos geschaffen werden. Darüber hinaus geht es sowohl beim Ausbau der Ladeinfrastruktur als auch bei einer entschiedenen Senkung der Ladestrompreise ans Eingemachte.
Höhere Prämien und günstigerer Strom: Deutschland zurück auf der Überholspur
Während der Ausbau der Ladestationen in Bayern zurzeit zufriedenstellend läuft, möchte Söder dieses Modell auf ganz Deutschland anwenden. Im Freistaat sollen bis 2030 ganze 100.000 Ladepunkte stehen. Würde man dies grob hochrechnen, stünden in der Bundesrepublik in fünf Jahren eine halbe Million Ladepunkte zur Verfügung. Eine Entwicklung, die auf jeden Fall begrüßenswert wäre. Und dabei geht es nicht nur um das Autoland Deutschland – sondern um den gesamten Wirtschafts- und Technologie-Standort. Diese Vorhaben setzen wichtige Impulse zur richtigen Zeit. Die angeschlagene Autoindustrie in Deutschland hat ein wenig Unterstützung nötig. Aber dann schafft sie es auch wieder, auf die richtige Spur – die Überholspur – zu gelangen.
Eine der konkreteren Forderungen ist beispielsweise: Es muss leichter werden, den Ausbau der dringend benötigten Ladeninfrastruktur zu genehmigen. Weiterhin kommt man nicht umhin, die entsprechenden Fördermittel dafür zu erhöhen. Da es sehr wahrscheinlich ist, dass die CDU die Wahl gewinnt, dürfen wir durchaus mit einigen Umsetzungen dieser Pläne rechnen. Jedoch hängt die politische Realität am Ende auch immer von weiteren Faktoren ab. Nichtsdestotrotz sind höhere Zuschüsse für E-Autofahrer mit Sicherheit ein kluger Schritt.