Erste E-Autos stehen in Flammen: “Brand ist kaum zu stoppen”

Nach einem Crash auf der Autobahn fängt das E-Auto BMW i3 Feuer und geht in Flammen auf. Einsatzkräfte sind unterwegs, dunkle Rauchwolken bilden sich über dem verbrennenden Elektroauto.
Symbolbild © Troy HundyPlus Appleton

Erneut ereignete sich in Deutschland ein Drama um ein unsicheres Elektrofahrzeug auf der Straße. Unkontrolliert stehen in den letzten Jahren immer mehr E-Autos in Flammen, und das sorgt für Aufregung bei der Feuerwehr und den Einwohnern.

Die Elektromobilitätswende ist im vollen Gange, doch immer noch geht von E-Fahrzeugen ein gewisses Risiko aus. Das zeigt sich auch in der steigenden Anzahl an E-Autos, die brennen und unkontrolliert in Flammen stehen und von der Feuerwehr gelöscht werden müssen.

Als plötzlich der Strom Funken schlägt und unkontrollierte Flammen hochschießen

Es ist spät am Abend, als in Schwäbisch Gmünd beim Fehrleparkhaus plötzlich die Sirenen heulen. Ein Elektrofahrzeug steht während des Ladevorgangs in Flammen – mitten auf einem öffentlichen Parkplatz nahe dem Bahnhof. Innerhalb weniger Minuten greift das Feuer auf die Ladesäule, einen benachbarten Wagen, einen Baum und sogar den Straßenbelag über. Die Rauchentwicklung ist stark, die Nähe zu den Bahngleisen wird zum Problem: Der Zugverkehr wird vorsorglich gestoppt. Was wie ein gewöhnlicher Fahrzeugbrand beginnt, entpuppt sich als besonders heikler Einsatz.

Denn es handelt sich nicht nur um ein modernes Elektroauto – sondern auch um den allerersten solchen Brand, mit dem die Gmünder Feuerwehr jemals konfrontiert war. 21 Feuerwehrleute in sieben Fahrzeugen müssen dafür anrücken. Der Brand ist heftig, aber schnell unter Kontrolle. Gegen 1 Uhr morgens ist der Einsatz dann offiziell beendet. Verletzte gab es glücklicherweise keine – doch zurück bleibt ein zerstörtes Auto im Wert von rund 30.000 Euro sowie weitere Schäden an Infrastruktur und Umgebung. Die Gesamtsumme liegt laut Polizei bei rund 70.000 Euro.

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Was zu tun ist in einer unkontrollierten Gefahrenlage mit entflammten E-Autos

Was viele unterschätzen: Bei einem brennenden E-Auto endet der Einsatz nicht mit dem Löschen. Die Batterie im Inneren birgt eine ganz eigene Gefahr – sie kann sich nach Stunden erneut entzünden, ohne dass man es von außen erkennen würde. Laut dem zuständigen Feuerwehrkommandanten reicht es nicht, das Fahrzeug äußerlich zu löschen. Die Batterie müsse unter Beobachtung bleiben, bis ein Spezialdienst sie sicher entfernt. Besonders heikel: Lithium-Ionen-Akkus brennen nicht nur heißer, sondern reagieren auch empfindlich auf Hitze und Beschädigungen. Immer wieder berichten Feuerwehren von “Thermal Runaways”, also einer unkontrollierten chemischen Kettenreaktion, die verzögert erneut entflammt.

Fachleute raten deshalb zu großem Abstand beim Laden und empfehlen Rauchmelder in geschlossenen Garagen. Für Feuerwehren bedeutet das: neue Ausrüstung, neue Schulungen – und ein Umdenken in der Taktik. Der Vorfall in Schwäbisch Gmünd ist dabei nicht der einzige weltweit. Im April 2024 brannte in einem Parkhaus in Oslo ein Elektroauto während des Ladevorgangs vollständig aus. Auch in München kam es im August 2023 zu einem Tiefgaragenbrand, ausgelöst durch ein E-Auto, wodurch man mehrere Etagen evakuieren und das Gebäude danach teils sperren musste.