Erste Werkstätten in Deutschland verweigern Reparatur von E-Autos

Ein rotes E-Auto der Marke Tesla befindet sich auf der Hebebühne einer Werkstatt. Man führt eine Fahrzeuguntersuchung durch, um mögliche Schäden an dem Stromer festzustellen.
Symbolbild © imago/MiS

Damit möchten sie lieber nichts zu tun haben. Die ersten deutschen Werkstätten wollen keine Reparatur mehr an E-Autos durchführen. Das ist eine Entscheidung, die starke Reaktionen provoziert.

Bekanntlich steckt das Elektroauto zurzeit in der Krise. Das kann sich aber wohl kaum verbessern, wenn nun auch noch die Werkstätten anfangen, eine Reparatur an E-Autos zu verweigern. Dieser Schritt trifft nicht nur auf Begeisterung.

Klare Kante

Der Trend gegen Elektromobilität scheint sich jetzt auch in den Kfz-Betrieben abzuzeichnen. Ein Chef einer dieser Werkstätten hat indessen ein Video gepostet, indem er deutlich zu verstehen gibt, dass er selbst niemals eine Reparatur an E-Autos durchführen würde. Diese Entscheidung sorgt selbstverständlich für Unruhe im Netz. Es lassen sich klar zwei Parteien erkennen. Aber wie kommt der Kfz-Meister eigentlich zu dieser Einsicht? Denn schließlich sind auch E-Auto-Fahrer zahlende Kunden – und vielleicht sogar die besser Zahlenden. Stromer sind nämlich nicht nur in der Anschaffung teurer. Sie kosten auch mehr bei den Reparaturen. Und im Betrieb sind sie ebenfalls fast gleich auf mit Verbrennern.

Keine Stromer auf die Hebebühne

“Fahrende Bohrmaschinen” nennt Werkstattchef Eugen Becker etwas zynisch moderne elektrische Wagen. In seinen Kfz-Hallen braucht man mit einem Stromer also gar nicht erst vorzufahren. Es sei ihm wichtig zu betonen, dass er nichts gegen diese Fahrzeuge habe. Aber in seiner Werkstatt wird es nie Reparaturen an E-Autos geben. Der einfache Grund: Er kann es nicht. Natürlich könnte er sich damit beschäftigen und sich fortbilden. Aber er halte das für nicht vertretbar. Er habe in seiner Ausbildung nun einmal gelernt, Motoren zu prüfen und zu reparieren. Plötzlich aus dem Nichts, mit seinen in diesem Bereich ungelernten Händen an einer Batterie herumzufummeln – das möchte er nicht. Damit täte er weder sich noch den Kunden einen Gefallen. Ein Punkt, der eigentlich nachzuvollziehen sein sollte. Aber auch unter diesem Video finden sich ein paar giftige Kommentare.

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Werkstatt verweigert Reparatur an E-Autos

Ob sein Telefon noch eine Drehscheibe habe, stichelt ein User. Weitere Kommentare prophezeien ihm ein baldiges Ende seines Betriebs. Ein E-Auto-Fahrer schreibt unter dem Video, dass er inzwischen absolut überzeugt sei von der neuen Technik. Auch wenn er früher seinen Verbrenner liebte – zurück dorthin möchte er nicht. Ob das Eugen Becker mit seiner Werkstatt doch noch dazu bringen könnte, künftig E-Autos einer Reparatur zu unterziehen? Wohl kaum, denn sein Schritt findet eben auch jede Menge Zuspruch. Man bewundere seine Entscheidung und unterstütze ihn zu 100 Prozent, wird geschrieben. Das Thema ruft also immer noch gemischte Reaktionen hervor, wie man sieht. Dem Kfz-Betrieb von Herrn Becker sollte das fürs Nächste aber nicht besonders schaden.