Auf deutschen Straßen und Autobahnen wird erbittert eine Diskussion über Fahrzeugklassen und den richtigen Antrieb geführt. SUV polarisieren dabei viele Menschen. Und dennoch rollen 2024/25 immer mehr durch deutsche Städte, das schockiert Experten wie Verbraucher.
SUV boomen wie nie zuvor – doch in Städten stoßen sie auf Platzprobleme und Kritik. Der Trend der großen Autos und vor allem Verbrenner scheint jedoch ungebrochen. Experten ziehen einige Schlussfolgerungen daraus, dass immer mehr SUV bekannter Hersteller durch die deutschen Städte rollen.
SUV – Der Siegeszug einer Fahrzeugklasse
SUV dominieren den Automarkt und brechen Rekorde. Volkswagen etwa meldete, dass fast jeder zweite seiner Neuwagen im Jahr 2024 ein SUV war. Die Modelle Tiguan und T-Roc führen die Verkaufscharts an, besonders in Nord- und Südamerika erfreuen sie sich großer Beliebtheit. In Deutschland überholten SUV mit einem Anteil von über 30 % alle anderen Fahrzeugklassen und ließen traditionelle Modelle wie Kompaktwagen hinter sich. Doch nicht nur VW profitiert von diesem Trend – auch andere Hersteller verzeichnen wachsende Absatzzahlen in diesem Segment.
Dieser Boom hat allerdings auch seine Schattenseiten. Experten weisen darauf hin, dass Fahrzeuge seit 2005 im Durchschnitt um über 10 Zentimeter länger und breiter geworden sind. Diese Entwicklung geht zulasten von Ressourcen, Umwelt und Platz. Die gestiegenen Dimensionen der SUV erschweren das urbane Leben, insbesondere in dicht bebauten Städten, enorm. Das spüren vor allem Fahrer kleinerer Autos, Fußgänger und Radfahrer. Dennoch bleibt der Trend ungebrochen, denn viele Käufer schätzen die erhöhte Sitzposition und das Gefühl von Sicherheit, das diese Fahrzeuge vermitteln.
Städte in der Zwickmühle – SUV und urbane Mobilität
Mit der zunehmenden Größe der SUV wachsen auch die Herausforderungen für Städte. Diese Fahrzeuge beanspruchen nicht nur mehr Platz, sondern erschweren auch die effiziente Nutzung von Parkflächen. Paris hat zum Beispiel als Reaktion auf die SUV-Dominanz höhere Parkgebühren eingeführt, basierend auf Länge und Breite der Fahrzeuge. Auch in Hannover wird über ähnliche Maßnahmen diskutiert. Gleichzeitig fordern Experten, neue Parkhäuser und Tiefgaragen mit breiteren Stellplätzen auszustatten, um der Entwicklung gerecht zu werden.
Doch Lösungen liegen nicht nur in der Infrastruktur. Ein Umdenken bei Käufern und Herstellern ist ebenso wichtig. Kompaktere Modelle, die den Komfort eines SUV bieten, könnten den städtischen Raum entlasten. Ergänzt durch flexible Mobilitätskonzepte und Parkraummanagement, lassen sich nachhaltige Alternativen entwickeln. Der SUV-Boom mag ein Symbol für Status und Sicherheit sein, doch langfristig müssen Städte und Autohersteller zusammenarbeiten, um Mobilität und Umwelt in Einklang zu bringen, anstelle die raumgreifenden SUV durch die Städte rollen zu lassen. Denn das fordern inzwischen auch immer mehr Kunden.