Flugtaxis in Deutschland konnten sich von Anfang an nur wenige vorstellen und nun ist genau das eingetroffen, was Kritiker vermutet haben: Sie sind gescheitert – und das auf ganzer Linie.
Flugtaxis: Revolutionäre Mobilität oder unerreichbare Vision? Diese Frage scheint zumindest für die Bundesrepublik mittelfristig beantwortet zu sein. Denn die Flugtaxis sind in Deutschland brachial gescheitert – zur Schadenfreude der Kritiker, zum Missmut der Visionäre und beteiligten Unternehmen.
Die große Hoffnung: Flugtaxis als urbane Revolution
Flugtaxis gelten als Symbol für moderne Mobilität – umweltfreundlich, elektrisch und ideal für den städtischen Verkehr. Unternehmen wie Lilium und Volocopter hatten große Pläne: elegante Jets mit bis zu sechs Sitzen bei Lilium oder kompakte Zweisitzer bei Volocopter sollten Staus vermeiden und Reisen verkürzen. Klingt alles unglaublich gut, doch auch irgendwie zu gut, um wahr zu sein. Visionär war wohl auch, dass Volocopter während der Olympischen Spiele in Paris 2024 erstmals Passagiere durch die Luft transportieren wollte.
Denn trotz innovativer Konzepte kämpfen beide Unternehmen ums Überleben. Lilium musste im Herbst Insolvenz anmelden, hat jedoch inzwischen einen Investor gefunden. Und auch Volocopter droht das finanzielle Aus. Experten kritisieren dabei die oft unrealistischen Geschäftspläne, von denen schon viele geahnt haben, dass sie für die Bundesrepublik zu größenwahnsinnig und ambitioniert sein könnten. Heinrich Großbongardt, Luftfahrtexperte, betont, dass die Zulassung der Fluggeräte frühestens ab 2026 möglich sei – und auch dann nur für simple Modelle wie die von Volocopter.
Hindernisse auf dem Weg zur Revolution der Flugtaxis
Neben finanziellen Engpässen sind es tatsächlich auch technische und wirtschaftliche Hürden, die zentral sind. Denn die Batteriekapazität reicht momentan nur für 50 bis 60 Kilometer. Das ist zu wenig für viele praktische Anwendungen. Außerdem erfordert der Betrieb umfassende Infrastruktur: spezielle Landeplätze, Ladestationen und Genehmigungen – all das kostet Milliarden.
Und die Preise sind dabei auch noch eine Sache für sich. Ein 12-Kilometer-Flug könnte zwischen 175 und 350 Euro kosten. Solche Beträge dürften viele abschrecken, insbesondere im Vergleich zu günstigen Alternativen wie Taxis oder Zügen. Flugtaxis sind damit derzeit weit von einem Massenmarkt entfernt, doch ihr Potenzial bleibt groß. Ob als Ersatz für Helikopter in Metropolen wie São Paulo oder für Rettungseinsätze: Ihre Flexibilität könnte sie zu einem exklusiven Verkehrsmittel machen. Bis es so weit ist, braucht es jedoch technologische Durchbrüche und nachhaltige Geschäftsmodelle.