Fürs Klima: Erste Großstadt führt Verkehrsschilder aus Holz ein

Die Rückseite eines Verkehrsschildes an einem Pfosten auf der Straße ist komplett aus Holz. Die helle Oberfläche wirkt aber stabil und ist gut befestigt.
Symbolbild © imago/Viennareport

Das sollte für viele Autofahrer eine große und überraschende und zur Abwechslung keine negative Veränderung auf der Straße sein. Denn die erste Großstadt führt tatsächlich Verkehrsschilder aus Holz ein und das natürlich fürs Klima.

Eine ungewöhnliche Änderung im Straßenverkehr im Zeichen der Nachhaltigkeit und fürs Klima zeichnet sich gerade ab. Eine erste Großstadt wagt die Innovation und verwendet nun Verkehrsschilder komplett aus Holz. Ob das gelingt und Nachahmer anderswo findet?

Holz als Zeichen der Zukunft: Hier sind die Verkehrsschilder grün und aus Holz und unaufdringlich

Österreichs Hauptstadt geht neue Wege, die vor allem angesichts des Klimawandels Schule machen könnte. Am Christian-Broda-Platz in Wien lenken nun Verkehrsschilder aus Holz die Aufmerksamkeit auf eine nachhaltige Stadtplanung. Diese Schilder, gefertigt aus Pappeln und mitteleuropäischen Birken, setzen ein klares Signal: Auch kleine Maßnahmen können große Wirkung im Klimaschutz entfalten. Die lokale Produktion und die reflektierende Beschichtung sorgen außerdem dafür, dass sie genauso sicher und funktional sind wie Aluminiumschilder. Ihre schlichte Integration ins Stadtbild zeigt, wie unaufdringlich Nachhaltigkeit umgesetzt werden kann.

Der ökologische Vorteil überzeugt dabei auf ganzer Linie: Die Holzschilder emittieren bei ihrer Herstellung nur etwa ein Drittel des CO₂, welches bei der Produktion von Aluminiumschildern entsteht. Das allein ist schon ein Verkaufsargument und könnte dafür sorgen, dass weitere Städte, zuerst wohl nur in Österreich, diesem Beispiel folgen und ebenfalls auf Holz setzen. Mit einer Lebensdauer von rund 20 Jahren sind die Schilder dabei genauso langlebig und können danach umweltfreundlich entsorgt werden. Die alten Aluminiumschilder werden aber trotzdem strategisch weitergenutzt, um Ressourcen zu schonen – etwa als Ersatzteile für beschädigte Schilder.

Lesen Sie auch
"Wie bei Kühlschränken": E-Autos sollen bald Energielabel erhalten

Design und Produktion der Holzschilder ist aufwendiger, aber klimatechnisch lohnenswerter

Die Entwicklung der Holzschilder erforderte dabei eine Menge Geduld und technische Innovationen. Denn um die Haftung der reflektierenden Folie und die Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse sicherzustellen, waren umfangreiche Tests nötig. Diese Bemühungen tragen Früchte, doch der finanzielle Aspekt bleibt eine Herausforderung: Holzschilder kosten derzeit etwa doppelt so viel wie Modelle aus Aluminium.

Die Stadt Wien plant aber dennoch eine Ausweitung des Projekts, denn die langfristigen Vorteile überwiegen. Nachhaltigkeitsexperten empfehlen zudem, durch größere Bestellmengen und innovative Förderprogramme die Produktionskosten zu senken. Die Einführung der Holzschilder zeigt, dass Klimaschutz nicht nur durch große Maßnahmen wie erneuerbare Energien vorangetrieben wird, sondern auch durch innovative Details im Alltag. Dieses Projekt könnte andere Städte inspirieren, ähnliche Wege der grünen Mobilität zu gehen.