Gehälter: So viel verdienen Bus- und Bahnfahrer in Deutschland

Nachts am Gleis eines größeren Bahnhofs steht ein weißter ICE der Deutschen Bahn und wartet darauf, dass Passagiere einsteigen und er abfahren kann.
Symbolbild © imago/ Action Pictures

Lohn und Gehälter sind in Deutschland natürlich nicht gleich verteilt und es gibt unglaubliche Schwankungen und Unterschiede zwischen den Branchen. Doch was Bus- und Bahnfahrer in Deutschland verdienen, wie ihre monatlichen Gehälter ausfallen, überrascht dann doch.

Ohne sie würde der öffentliche Nahverkehr stillstehen. Doch wie gut oder schlecht werden die Fahrer öffentlicher Verkehrsmittel tatsächlich bezahlt, fragen sich durchaus viele Bürger. Eine genaue Betrachtung der Gehälter von Bus- und Bahnfahrern in Deutschland offenbart Erstaunliches.

Unsichtbare Helden der Stadt – Guten, fairen Lohn gibts nicht überall

Frühmorgens, wenn die Stadt langsam erwacht, beginnt für Bus- und Bahnfahrer oft schon die zweite Runde. Sie steuern durch enge Straßen, trotzen dem Berufsverkehr und sorgen dafür, dass Millionen Menschen pünktlich ankommen. Doch abseits der Fahrgäste gibt es noch ganz andere Herausforderungen: unvorhersehbare Staus, defekte Fahrzeuge oder Fahrgäste, die es mit den Regeln nicht so genau nehmen. Lange Schichten, wechselnde Arbeitszeiten und oft eine hohe Belastung sind für viele Fahrer Alltag. Doch ob sich das finanziell lohnt, ist vielen Bürgern und Fahrgästen hierzulande nicht klar. Die Zahlen zeigen ein deutliches Bild.

Der Verdienst unterscheidet sich je nach Bundesland erheblich. In Berlin liegt das Einstiegsgehalt bei 2.806,79 Euro brutto im Monat, was jährlich etwa 33.681 Euro entspricht. Wer Nachtschichten oder Feiertage übernimmt, erhält Zuschläge. Zusätzlich gibt es 1.900 Euro Weihnachtsgeld und 500 Euro Urlaubsgeld. Im Vergleich dazu verdienen Busfahrer in Baden-Württemberg mit durchschnittlich 38.900 Euro am meisten, während Bayern mit 32.000 Euro zu den Schlusslichtern zählt. Auffällig: Bayern gehört zu den wirtschaftsstärksten Bundesländern – trotzdem hängt das Gehalt dort hinterher. Insgesamt kann man aber sagen, dass Bus- und Bahnfahrer definitiv gut über die Runden kommen, aber nicht reich mit dem Job werden.

Lesen Sie auch
Super-E-Auto mit 1500 Kilometer Reichweite geht bald in Serie

Bus- und Bahnfahrer-Gehälter: Was sich jetzt ändern könnte und gefordert wird

Angesichts steigender Lebenshaltungskosten und wachsenden Personalmangels fordert die Gewerkschaft ver.di eine Gehaltserhöhung von 750 Euro pro Monat für alle Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr. Auch zusätzliche Zuschläge für Schichtarbeit und ein 13. Monatsgehalt stehen auf der Liste. Ziel ist es, die Berufe attraktiver zu machen und das chronische Personalproblem zu entschärfen. Denn zu wenig Fahrer bedeuten seltener fahrende Busse und Bahnen – was wiederum Pendler und Schüler trifft.

Doch die Arbeitgeberseite zeigt sich skeptisch. Während die Verhandlungen laufen, sind Warnstreiks vorerst ausgesetzt. Sollte keine Einigung gefunden werden, könnte das aber schnell anders aussehen. Ein weiteres Problem: Die psychische und physische Belastung für das Fahrpersonal nimmt zu. Immer häufiger berichten Fahrer von verbalen oder körperlichen Angriffen. Manche Verkehrsunternehmen setzen mittlerweile auf mehr Sicherheitspersonal oder spezielle Deeskalationstrainings für ihre Angestellten. Denn eines steht fest: Ohne Bus- und Bahnfahrer bliebe die Stadt stehen.