Genaue Zahlen: E-Auto-Laden ist doch nicht so billig, wie gedacht

Eine Hand hält Banknoten vor einer Elektroauto-Ladesäule nach oben. Vom 5- bis zum 200-Euro-Schein ist jeder Schein einmal dabei. Das blaue Ladekabel steckt in einem roten E-Auto.
Symbolbild © istockphoto/deepblue4you

Diese Zahlen überraschen wohl viele Autofahrer und E-Auto-Liebhaber. Denn offenbar ist das E-Auto-Laden an Ladestationen doch gar nicht so billig, wie von vielen angenommen. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich auch, wieso.

Aufgrund von Kostenexplosionen ist das E-Auto-Laden nicht mehr so billig wie einst. Für viele lohnt es sich fast schon mehr, wieder auf einen Verbrenner umzusteigen. Doch schaut man sich die Zahlen genau an, offenbart sich die ganze Wahrheit.

Für viele völlig überraschend: Wenn der Stromzähler zur Kostenfalle wird

Der Umstieg auf Elektromobilität verspricht sauberen Fahrspaß, doch beim Laden lauern unerwartete Kosten. Während der Strompreis zu Hause oft unter 30 Cent pro Kilowattstunde liegt, können öffentliche Schnellladesäulen bis zu 90 Cent pro Kilowattstunde verlangen – ein Preisunterschied, der ins Gewicht fällt. Die Vielfalt an Anbietern mit unterschiedlichen Tarifen, Apps und Abrechnungssystemen erschwert den Überblick. Einige Anbieter berechnen pauschale Gebühren, andere nach tatsächlichem Verbrauch. Zusätzlich können Blockiergebühren anfallen, wenn das Fahrzeug nach dem Ladevorgang zu lange angeschlossen bleibt.

Besonders teuer wird es beim spontanen Laden ohne vorherige Anmeldung – dem sogenannten Ad-hoc-Laden. Hier können die Preise deutlich höher sein als bei vorher vereinbarten Tarifen. Einige Anbieter erheben zudem Roaming-Gebühren, wenn man ihr Netzwerk außerhalb des Heimatgebiets nutzt. Andere wiederum berechnen Blockiergebühren, wenn das Fahrzeug nach dem Ladevorgang zu lange angeschlossen bleibt.

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E-Auto billig laden funktioniert noch – doch nicht überall

Um die Ladekosten zu senken, empfiehlt sich das Laden zu Hause an einer eigenen Wallbox. Hier kann der Strompreis deutlich unter dem der öffentlichen Ladesäulen liegen. Noch günstiger wird es mit einer Photovoltaikanlage: Selbst erzeugter Solarstrom kann die Kosten pro Kilowattstunde auf etwa 10 bis 15 Cent senken. Dynamische Stromtarife bieten weitere Einsparpotenziale. Diese Tarife orientieren sich am aktuellen Strommarktpreis, der insbesondere nachts niedriger sein kann. Durch intelligentes Lademanagement lässt sich der Ladevorgang in diese günstigen Zeiten verlegen.

Für unterwegs lohnt sich der Vergleich von Ladetarifen. Apps wie “Ladefuchs” oder “Chargeprice” helfen dabei, die günstigsten Anbieter in der Nähe zu finden. Einige Anbieter bieten zudem Tarife ohne monatliche Grundgebühr an, was besonders für Gelegenheitslader attraktiv ist. Ein weiterer Tipp: Vermeidet das vollständige Aufladen des Akkus an öffentlichen Ladesäulen. Die letzten 20 Prozent der Ladung dauern länger und können teurer sein. Es ist effizienter, bis etwa 80 Prozent zu laden und den Rest zu Hause nachzuladen.