Gerade bei Kälte: Reichweite von E-Autos im Winter viel geringer

Im tiefen Winter steht ein Fahrzeug, ein E-Auto, an einer Ladesäule und lädt auf. Es liegt viel Schnee und der Elektro-PKW braucht lange zum vollladen.
Symbolbild © istockphoto/SOPHIE-CARON

Das bereitet wohl jedem Autofahrer und vor allem den E-Auto-Besitzern Kopfschmerzen. Denn E-Autos haben es im Winter schwer und verlieren durch Frost und Kälte an Reichweite.

In Deutschland, dem Land des Verbrenners, haben es E-Mobile schwer und nun zeigt sich bei niedrigen Temperaturen auch wieso. Denn im Winter büßen viele E-Autos – und davon diverse Modelle – deutlich an Reichweite ein.

Winterliche Herausforderungen für Elektroautos: Wie Kälte die Reichweite beeinflusst

Mit sinkenden Temperaturen sehen sich Besitzer von Elektroautos immer wieder mit einem bekannten Problem konfrontiert: Die Kälte setzt den Batterien zu. Wie bei Smartphones führt dies zu einem spürbaren Leistungsverlust. Vor etwa 15 Jahren war die Situation auch schon besonders kritisch. Denn damals lagen die Reichweiten vieler Modelle ohnehin nur bei rund 250 Kilometern, die im Winter durch die Kälte teils um die Hälfte reduziert wurden. Obwohl die Technik seitdem deutliche Fortschritte gemacht hat, bleibt der winterliche Reichweitenverlust auch heute ein relevantes Thema.

Ein aktueller Vergleich des norwegischen Automobil-Clubs NAF liefert interessante Einblicke. Beim sogenannten “El Prix”-Test traten 24 moderne E-Autos bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gegeneinander an. Also zu durchaus aktuellen und realistischen klimatischen Bedingungen. Dabei legten der Polestar 3 und das Tesla Model 3 mit 531 Kilometern die größten Distanzen zurück. Doch es gibt einen Haken: Während der Polestar lediglich 4,1 Prozent seiner vom Hersteller angegebenen Reichweite einbüßte, verlor das Tesla Model 3 beeindruckende 24 Prozent.

Lesen Sie auch
Aus: Tesla ist nicht mehr das meistverkaufte E-Auto – "Abgerutscht"

Effizienz im Winter: Tipps für mehr Reichweite

Auch wenn die Kälte unvermeidbar bleibt, können Fahrer durch clevere Maßnahmen den Energieverbrauch ihres Fahrzeugs senken. Der Fahrstil spielt dabei eine zentrale Rolle: Wer vorausschauend fährt, mit gleichmäßiger Geschwindigkeit und ohne starke Beschleunigungen, schont nicht nur die Batterie, sondern gewinnt auch mehr Kilometer. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Nutzung der Rekuperation. Diese Funktion ermöglicht es, Bewegungsenergie beim Bremsen in elektrische Energie umzuwandeln und zurück in die Batterie zu leiten – besonders bei Stadtfahrten ein großer Vorteil.

Auch das Heizverhalten kann einen Unterschied machen. Anstatt die Innenraumheizung auf Hochtouren laufen zu lassen, sind Sitz- und Lenkradheizungen eine energieeffizientere Alternative. Zusätzlich empfiehlt es sich, den Akku direkt nach einer Fahrt zu laden, da die Batterie zu dieser Zeit noch warm ist und der Ladevorgang schonender und schneller abläuft. Ein weiterer Tipp: Wer sein E-Auto über Nacht in einer Garage parkt, schützt die Batterie vor allzu starkem Auskühlen. Mit diesen Maßnahmen lassen sich die Herausforderungen der kalten Jahreszeit erheblich entschärfen.