Große Krise: E-Auto-Nachfrage in Deutschland deutlich gesunken

Auf einem großen Parkplatz stehen mehrere neue Wagen, die mit Schnee bedeckt sind, zum Verkauf. Ein bestimmtes Wildtier nistet sich in der Winterzeit in Autos ein.
Symbolbild © imago/Lobeca

Trotz Initiativen der Autobauer und der Regierung finden Elektroautos hierzulande nur wenige Abnehmer. Zuletzt ist die Nachfrage nach dem E-Auto sogar gesunken, wie neuste Verkaufszahlen zeigen.

Deutschland ist ein Land der Autobauer und Autofahrer, auch wenn die letzten Jahre von vielen Krisen im Automobilsektor geprägt waren. Nun kommt auch die Mobilitätswende ins Straucheln. Denn die Verkaufszahlen für das E-Auto in Deutschland sehen nicht gut aus – und die Nachfrage sinkt sogar.

E-Autos kämpfen um Akzeptanz unter den Autofahrern

In Deutschland zeigt sich der Automarkt aktuell zweigeteilt. Die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge insgesamt steigt zwar, was vor allem Autobauer wie VW freut. Doch Elektroautos kämpfen weiterhin mit rückläufigen Verkaufszahlen. Im Oktober 2024 registrierte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) insgesamt 231.992 Neuzulassungen, egal ob E-Auto oder Verbrenner. Das ist ein Anstieg von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieser positiven Gesamtentwicklung verringerte sich der Anteil der Elektroautos aber deutlich. Die Neuzulassungen in dieser Kategorie sanken im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent auf 35.481 Fahrzeuge.

Ursachen kann man dafür mehrere ausmachen. Vor allem das Ende der staatlichen Umweltprämie Ende 2023 hat die Nachfrage belastet. Viele Experten hatten zwar auf eine rasche Erholung des E-Automarktes gehofft, doch bislang bleibt diese aus. Auch andere europäische Märkte befinden sich in einem vergleichbaren Dilemma. Zudem machen der nicht gerade gute Ruf der E-Autos und seine im Vergleich zum Verbrenner schlechte Reichweite den Stromer bei Autofahrern in Deutschland wenig beliebt.

Lesen Sie auch
Gesetzesänderung droht: Deutschlandticket steht vor dem Aus

Hybride punkten bei Autokäufern im Gegensatz zu E-Autos

Während Elektroautos Schwierigkeiten haben, entscheiden sich viele Neuwagenkäufer für Hybridfahrzeuge. Im Oktober verzeichneten Hybride insgesamt 85.009 Neuzulassungen. Das entspricht einem Anstieg von 15 Prozent. Es ist also eine Technologie, die einen beliebten Kompromiss zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor darstellt. Darunter befanden sich 19.337 Plug-in-Hybride, die durch die Kombination beider Antriebe flexible Einsatzmöglichkeiten bieten. Der Zuspruch für Hybridmodelle deutet darauf hin, dass Verbraucher den Übergang zur E-Mobilität vorsichtig gestalten möchten.

Auch konventionelle Benziner und Diesel sind weiterhin gefragt. Im Oktober stiegen die Neuzulassungen von Benzinern um 3,7 Prozent auf 74.264. Diesel-Pkws konnten ein ähnliches Plus von 3,7 Prozent verzeichnen. Studien legen nahe, dass einige Besitzer von Elektroautos bei einem Wechsel wieder auf Verbrenner zurückgreifen. Das unter anderem oft aufgrund von Bedenken über die Ladeinfrastruktur und die Reichweite.