Ein massives Chaos droht jetzt bei der Deutschen Bahn, denn eine wichtige Streckenverbindung soll gleich ein halbes Jahr lang dichtgemacht werden. Darauf müssen sich die Fahrgäste einstellen.
Jetzt droht ein richtiges Chaos bei der Deutschen Bahn. Im Sommer soll eine Verbindung für fünf Monate gekappt werden. Hier gibt es alle Details.
Größte Baustelle seit Jahren
DB-Infrastruktur-Vorstand Berthold Huber kündigte vor Kurzem in Berlin die größte Renovierungsmaßnahme seit vielen Jahren an. Anders als sonst wird dabei der betroffene Streckenabschnitt komplett gesperrt, noch dazu den ganzen Sommer über. Am 15. Juli sollen die Arbeiten auf den Gleisen beginnen und bis zum 14. Dezember andauern. Währenddessen sollen die Fahrgäste mithilfe eines Ersatzverkehrs dennoch an ihr Ziel kommen können. Allerdings könnte es dabei trotzdem zu einem massiven Chaos kommen, denn betroffen ist die am häufigsten genutzte Bahnstrecke der Deutschen Bahn in der Bundesrepublik überhaupt: Frankfurt–Mannheim. Demnach müssen rund 16.000 Fahrgäste täglich den Ersatzverkehr in Anspruch nehmen.
Gründe für die Kernsanierung
Die Deutsche Bahn hat sich zu dieser drastischen Generalsanierung entschlossen, da die Strecke durch ihre täglichen Belastungen von rund 300 Zügen pro Tag stark abgenutzt ist. Nach Abschluss der Sanierungen erhofft man sich einen flüssigeren Verkehr ohne Störungen und Verspätungen. Der Ersatzverkehr soll beim Fernverkehr über Umleitungen über andere Streckenabschnitte erfolgen. Regional- und S-Bahnen wird man durch Busse ersetzen.
Trotz der zu erwartenden enormen Menschenmassen zeigt sich Huber optimistisch. Den Mut schöpft er aus einer kleineren Generalprobe im Januar, während es für immerhin vier Wochen zu einer Sperrung eines Teilabschnittes kam. Die Fahrgäste sollen das Angebot des Ersatzverkehrs beim letzten Mal als angenehm empfunden haben.
Nachteile beim Ersatzverkehr
Auch im Sommer sollen die Busse einen hohen Komfort mit ausreichend Stauraum für Gepäck und teilweise vorhandenem WLAN-Zugang bieten. Zudem habe der Testlauf gezeigt, dass die Fahrzeiten stets verlässlich gewesen seien. Trotz allem lässt sich nicht leugnen, dass die geplanten fünf Monate den Reisenden viel Nerven und Geduld abverlangen werden. Denn egal, ob mit anderen ICEs oder Bussen, die Reisezeit wird ungefähr dreißig Minuten zunehmen. Außerdem steht die Bahn derzeit noch vor dem Problem, dass ca. hundert Busfahrer für die Ersatzbusse fehlen. Es bleibt daher abzuwarten, ob tatsächlich alles so rund laufen wird wie angekündigt. Zudem bleibt fraglich, ob der Zeitraum von fünf Monaten eingehalten werden kann oder ob die Fahrgäste länger auf den Ersatzverkehr angewiesen sein werden.