Viele Autofahrer wollen dem Verbrenner nicht entsagen. Sogar ehemalige Besitzer von E-Autos favorisieren oft wieder den klassischen Antrieb, wenn ein Neuwagenkauf ansteht. Das hat gute Gründe.
Immer mehr E-Auto-Besitzer kehren zum Verbrenner zurück. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen und Herausforderungen zeigt, warum der Wandel hin zur Elektromobilität ins Stocken gerät.
Elektromobilität in der Krise: Zwischen Anspruch und Realität
Die Elektromobilität gilt in Deutschland als die Mobilitätsform der Zukunft, ja sogar als der Schlüssel zur nachhaltigen Zukunft des Verkehrssektors. Die Realität zeichnet inzwischen allerdings eher ein ernüchterndes Bild. Besonders in Deutschland stoßen Elektroautos weiterhin auf Zurückhaltung. Seit dem Ende der Umweltprämie Ende 2023 sind die Verkaufszahlen dramatisch gesunken. Auf europäischer Ebene meldet der Verband der Automobilhersteller (ACEA) ebenfalls rückläufige Zahlen und drängt auf politische Maßnahmen, um die Nachfrage anzukurbeln.
Trotz eines breiteren Angebots und technischer Verbesserungen bleibt der Umstieg auf E-Autos zäh. Laut einer aktuellen Studie der HUK-Coburg wagten 2024 nur 3,6 Prozent der Autofahrer den Wechsel vom Verbrenner zum Elektroauto – eine Quote, die seit 2021 stagniert. Angesichts moderner Modelle mit besserer Reichweite und kürzeren Ladezeiten wirkt das Ergebnis ernüchternd. Denn hohe Kosten, ein rasanter Wertverlust und Unsicherheiten bei Reparaturen schrecken nach wie vor viele potenzielle Käufer ab.
Zurück zum Verbrenner: Hürden auf dem Weg zur Akzeptanz
Besonders auffällig ist dabei die Rückkehr vieler E-Auto-Besitzer zu klassischen Verbrennern. Laut der Studie wechselte nämlich mehr als ein Drittel nach einem Fahrzeugzyklus wieder zurück. Auch Plug-in-Hybrid-Besitzer entscheiden sich selten für einen reinen Stromer. Seit 2020 lag die Umstiegsquote hier tatsächlich nie über 20 Prozent und erreichte 2024 lediglich 11 Prozent. Dies unterstreicht die Herausforderungen, vor denen die Branche steht. Von Werksschließungen, Entlassungen und der Aufgabe verschiedener E-Auto-Modelle ganz zu schweigen.
Zusätzlich sorgt die Skepsis in der Bevölkerung für weiteren Gegenwind. Fast die Hälfte der Befragten bewertet Elektroautos negativ. Für viele kommt ein Umstieg erst infrage, wenn gesetzliche Regelungen sie dazu zwingen. Neben Kosten und Ladeinfrastruktur bleibt auch die Frage der Nachhaltigkeit problematisch. Die Herstellung und Entsorgung von Batterien werfen Zweifel auf, wie umweltfreundlich E-Autos tatsächlich sind. Damit die Elektromobilität wirklich Fahrt aufnimmt, sind also definitiv tiefgreifende Veränderungen notwendig. Und das sowohl vonseiten der Wirtschaft als auch von Politik und Gesellschaft.