Jeder dritte Elektroauto-Besitzer wünscht sich Verbrenner zurück

Ein rotes Elektroauto parkt auf einem Parkplatz an der Straße. Im Hintergrund befindet sich eine hohe Hecke mit Bäumen und verschiedene helle Gebäude.
Symbolbild © istockphoto/Victor Golmer

Eine Studie zeigt eine erwartete, aber dennoch für Stromer enttäuschende Meinung der Menschen in Deutschland: Jeder dritte Elektroauto-Besitzer wünscht sich den Verbrenner zurück. Die Gründe für diesen Wunsch sind nachvollziehbar.

Dass E-Autos bei den Menschen in Deutschland nicht sonderlich beliebt sind und viele sich lieber einen Verbrenner anschaffen, haben zahlreiche Umfragen, aber auch die Verkaufszahlen der Autohersteller gezeigt. Doch dass sich nun jeder dritte Elektroauto-Besitzer beim nächsten Kauf wieder für einen Verbrenner entscheiden will, stellt das Verbrennerverbot und alle Diskussionen zu diesem Thema infrage.

Interesse ja, Kauf nein

Vornehmlich die jüngere Generation bekundet reges Interesse an einem Elektroauto. Schließlich soll ein Stromer den Weg zu einer umweltschonendere Fortbewegungsart ebnen. Soweit die Theorie – in der Praxis entscheiden sich die meisten dann doch für einen Verbrenner. Die Umsatzzahlen der verschiedenen Autobauer sprechen da eine eindeutige Sprache. Zu groß ist die Skepsis und zu viele Gegenargumente führen dazu, dass die Menschen auf Altbewährtes zurückgreifen.

Studie schafft Klarheit – und deckt Probleme auf

Der größte Autoversicherer in Deutschland, die HUK Coburg, wollte es genauer wissen und untersuchte dabei den eigenen Bestand von ca. 13,9 Millionen versicherten Autos. Mit einem Marktanteil von ca. 25 Prozent unter den privat versicherten Fahrzeugen kann diese Auswertung durchaus als repräsentativ angesehen werden. Besonders auffällig ist dabei der Prozentsatz derjenigen Menschen, die ein Elektroauto besessen haben und wieder auf einen Verbrenner umgestiegen sind. Mit 34 Prozent ist dies jeder dritte Elektroauto-Besitzer, den der Stromer praktisch nicht überzeugen konnte. Mit 3,9 Prozent ist auch der Anteil der Kunden zurückgegangen, der sich im dritten Quartal für ein E-Auto entschieden hatte. Dies waren vor einem Jahr noch 6,6 Prozent.

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Für die Entscheidung der meisten Menschen gegen ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug steht oft die mangelhafte Infrastruktur der Ladestationen. So hat eine Untersuchung des ADAC ergeben, dass bei einer Stichprobe von vierzig Ladestationen für E-Autos viele Mängel zum Vorschein kamen. Etliche Ladesäulen bieten nur eine sehr schwache Leistung von unter 150 Kilowatt. Nur wenige – in diesem Fall vier – kamen auf eine Leistung von über 300 Kilowatt. Außerdem fehle bei vielen Säulen eine wichtige Sache: Es gibt kein Dach.