Kahlschlag: Autobauer streichen fast 20.000 Stellen in Deutschland

Die E-Auto-Produktion in einer modernen Fabrik eines deutschen Autoherstellers. Die Karosserien der Elektroautos stehen in einer Reihe auf dem Fließband für die Fertigung. Arbeiter schrauben und kontrollieren die Stromer, die der Hersteller in seinem Werk herstellt.
Symbolbild © imago/Panama Pictures

Die Krise in der Autobranche spitzt sich weiter zu und wird immer dramatischer. Ein regelrechter Kahlschlag passiert, denn mehrere Autobauer in Deutschland streichen fast 20.000 Stellen im Land.

Die Wirtschaft im Land hat sich immer noch nicht von den Krisen der letzten Jahre erholt und vor allem die Automobilindustrie treffen steigende Rohstoffpreise und die Mobilitätswende hart. Nun wird ein Kahlschlag bekannt, bei dem große Autobauer in Deutschland Tausende Stellen streichen wollen.

Ein Wirtschaftszweig unter Druck: Zahlen sprechen vom massiven Rückgang

Lange Zeit war die deutsche Automobilindustrie der Motor der Wirtschaft, doch nun gerät sie ins Stocken. Eine aktuelle Analyse der Beratungsgesellschaft EY zeigt: 2024 gingen fast 19.000 Arbeitsplätze verloren. Die Zahl der Beschäftigten sank damit auf rund 761.000, nachdem sie ein Jahr zuvor noch bei etwa 780.000 lag. Doch dieser Rückgang könnte nur der Anfang einer weitaus tieferen Krise sein. 2025 könnte es, wenn man die Schlagzeilen der letzten Monate verfolgt, mit diesem Trend nahtlos weitergehen.

Die Gründe für diese Entwicklung sind komplex. Während der Wandel zur Elektromobilität immense Investitionen erfordert, bleibt die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig verschärft sich die wirtschaftliche Lage durch hohe Energiepreise, eine schwächelnde Konjunktur und schwindende Absatzmärkte, allen voran in China. Hinzu kommt das Problem, dass viele Unternehmen parallel in die Produktion von Verbrennern und Elektroautos investieren müssen – ein kostspieliges Dilemma. Zulieferer spüren die Krise besonders stark. Traditionsunternehmen wie Bosch, ZF oder Continental stehen unter massivem Druck. Fehlende Aufträge und sinkende Margen lassen ihnen kaum Spielraum, was in vielen Fällen zu radikalen Sparmaßnahmen und Personalabbau führt.

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Autobauer kündigen noch viel krassere Maßnahmen an

Branchenexperten warnen, dass der Arbeitsplatzabbau erst der Anfang eines weitreichenden Strukturwandels sein könnte. Große Hersteller wie Mercedes-Benz, Porsche oder Volkswagen haben bereits angekündigt, Kosten drastisch zu senken – und das geht meist zulasten der Belegschaft. Besonders kritisch ist die Frage, ob deutsche Produktionsstandorte auf Dauer konkurrenzfähig bleiben. Standortschließungen gehören schließlich auch zum beliebten Mittel der Wahl der Autobauer, Kosten zu sparen.

Internationale Konkurrenzmärkte machen es der deutschen Autoindustrie schwer. Während die USA mit staatlichen Subventionen locken, gewinnt China weiter an Einfluss. Experten halten es für möglich, dass Unternehmen zunehmend Werke ins Ausland verlagern, um Kosten zu senken. Ein solcher Trend könnte langfristig zum Verlust Tausender weiterer Arbeitsplätze in Deutschland führen.