Kahlschlag: Fast 40.000 Stellen sollen bei VW gestrichen werden

Ein großes VW-Werk mit rauchenden Schornsteinen ist nachts hell beleuchtet und thront in der Landschaft. Eine Laterne beleuchtet die Straße, während das Gebäude des Autoherstellers ein großes VW-Logo ziert. Das Unternehmen kämpft mit Gewinneinbrüchen.
Symbolbild © imago/Kirchner-Media

Für die Mitarbeiter ist es ein echter Schock, für die Chef-Etage dringend erforderlich: Fast 40.000 Stellen sollen bei VW gestrichen werden. Dunkle Wolken gibt es bei dem Konzern schon länger.

Schon seit dem letzten Jahr sieht es bei einem der größten Autobauer Deutschlands düster aus. Mit ein Grund hierfür ist die Ankündigung, dass fast 40.000 Stellen bei VW gestrichen werden sollen. Die Belegschaft tobt.

Ausgerechnet vor Weihnachten traf Tausende Mitarbeiter der Schlag – “Frust und Wut”

Dass die Automobilbranche schon seit Längerem in der Krise steckt, ist wohl kaum jemandem in Deutschland verborgen geblieben. Auch die Gründe sind inzwischen hinreichend bekannt, ebenso wie die von den Geschäftsleitungen geplanten Konsequenzen. Man muss angesichts der angespannten Lage massive Kosteneinsparungen vornehmen, die insbesondere auch den großen Posten “Personalkosten” betreffen. Schon im letzten Jahr sprach VW davon, Zehntausende Arbeitsplätze streichen zu wollen, was bei den Angestellten auf massive Proteste stieß. Dass die Nachricht gerade vor Weihnachten nicht besonders gut ankam, versteht sich von selbst. Die Arbeiter gingen auf die Straße und protestierten gegen die Pläne der VW-Spitze.

Lesen Sie auch
Für Klimaschutz: Fahrspuren auf Autobahnen werden gestrichen

Das kommt jetzt auf die Arbeitnehmer bei VW zu

Aufgrund zahlreicher, heftiger Streiks setzten sich VW und der Betriebsrat an einen Tisch und verhandelten. Über 70 Stunden dauerten die Verhandlungsgespräche, die nur von kurzen Schlafpausen unterbrochen waren. Man habe immer wieder nachverhandelt und sich am Ende tatsächlich einigen können. Obwohl sich auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil über die Einigung freute, dürften die Beschäftigten über einige Punkte ganz und gar nicht jubeln.

Positiv zu vermelden ist, dass sämtliche VW-Werke und die Beschäftigungssicherung erhalten bleiben. Letztere soll zunächst bis 2030 gelten. Dennoch musste die Arbeitnehmerseite ordentlich Zugeständnisse machen. So verzichtet die Belegschaft in den kommenden Jahren auf Lohnerhöhungen und nimmt die Kürzung von Boni in Kauf. Nicht verhandelbar dagegen war der Stellenabbau von mehr als 35.000 Arbeitsplätzen bis 2030. Dies soll allerdings sozialverträglich geschehen. In Dresden und Osnabrück soll die Produktion zudem auf lange Sicht eingestellt werden. Jedoch soll es für beide Standorte eine Zukunftsperspektive geben.