Kanister-Anstürme erwartet: Benzinpreise werden bald noch teurer

Eine lange Menschenkette mit mehreren Personen bildet sich auf der Straße an einer Tankstelle oder Raststätte. Die Menschen haben Kanister in der Hand und warten darauf, sie mit Benzin oder Sprit zu befüllen. Die Spritpreise erreichen ein Rekordtief.
Symbolbild © istockphoto/SteveByland

Nun kommt es wohl wieder zu regelrechten Kanister-Anstürmen, denn die Benzinpreise werden bald noch teurer, als sie es ohnehin schon sind. Nicht nur Sprit ist dabei von der Teuerungswelle betroffen.

In Deutschland und vielen anderen europäischen Nachbarländer steigen die Lebenshaltungskosten aktuell enorm an. Viele schauen sich daher um, wo es Benzin, Zigaretten, Lebensmittel und Kleidung noch billiger zu bekommen gibt. Nun könnte es zu Kanister-Anstürmen kommen, da die Benzinpreise bald noch teurer werden.

Der Preisdruck an der Zapfsäule: Was Autofahrer 2025 erwartet

Ab dem 1. Januar 2025 wird die CO₂-Steuer in Deutschland erneut angehoben, was zu einer zusätzlichen Belastung für Autofahrer führt. Die Steuer steigt auf 40 Euro pro Tonne, was die Preise an der Zapfsäule um etwa 1 bis 1,2 Cent pro Liter erhöht. Diese Maßnahme ist Teil eines unbeliebten, aber bereits beschlossenen umfassenden Klimaplans. Dieser ist bereits seit 2021 in Kraft und sieht jährlich eine Erhöhung der CO₂-Bepreisung um 5 Euro vor. Besonders Pendler und Vielfahrer, die regelmäßig auf den Straßen unterwegs sind, spüren die Konsequenzen dieser Preisentwicklung stark. Schon jetzt sind die Spritkosten in Deutschland hoch, mit einem Durchschnittspreis von 1,68 Euro pro Liter für E10 und 1,58 Euro für Diesel.

Wer den hohen Kosten in Deutschland entkommen möchte, schaut oft über die Grenze. Ein besonders beliebtes Ziel, vor allem von Baden-Württemberg aus, ist dabei Luxemburg. Denn hier fallen die Spritpreise im Vergleich deutlich niedriger aus. Mit derzeit 1,485 Euro für Benzin E5 und 1,406 Euro für Diesel bleibt das Nachbarland eine attraktive Option für viele deutsche Autofahrer. Auch im Jahr 2025 dürften die Preisdifferenzen bestehen bleiben und Tanktouristen weiterhin anziehen. Besonders bei langen Fahrten oder regelmäßigen Grenzübertritten kann das Tanken in Luxemburg also eine erhebliche Ersparnis bedeuten.

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Das Einkaufsparadies nicht nur fürs günstig Tanken

Doch nicht nur die günstigen Spritpreise machen Luxemburg attraktiv für Grenzgänger und Tanktouristen. Auch der Einkauf von Alkohol und Zigaretten lohnt sich, denn diese Produkte sind hier oft deutlich günstiger als in den Nachbarländern. Und das trotz der neusten Preissteigerung um durchschnittlich 30 Cent pro Schachtel. Die Preise in Frankreich und den Niederlanden für Kraftstoffe sind beispielsweise erheblich höher, während Länder wie Polen oder Österreich ebenfalls niedrigere Preise als Deutschland anbieten.

Ein wichtiger Punkt für Autofahrer betrifft das Mitführen von Kraftstoff in Reservekanistern. Das ist nämlich in Luxemburg verboten, während es in den meisten Nachbarländern erlaubt ist. Bis zu 10 Liter darf man als Autofahrer mit nach Deutschland bringen, wenn man aus Ost- oder Südeuropa zurückkommt. Polen erlaubt sogar 20 Liter. Doch wer in Luxemburg tankt, sollte darauf achten, keinen zusätzlichen Sprit mitzuführen. Die niedrigen Preise machen Luxemburg trotz dieser Regelung aber weiterhin zu einem der attraktivsten Ziele für Fahrer, die Kosten sparen möchten.