Im Zuge der Mobilitätswende hat mit dieser Entwicklung wohl keiner gerechnet. Ein bekannter Autobauer streicht jetzt ein E-Auto aus seinem Programm. Die Hintergründe zeigen, wieso dieser Schritt nötig war.
Manchmal kann man Entwicklungen in der Industrie nicht absehen. So auch bei diesem bekannten Autobauer, der nun einen drastischen Schritt geht und eine Kehrtwende vollzieht. Er streicht ein beliebtes E-Auto aus seinem Portfolio.
Der leise Rückzug eines auffälligen Charakters
Die Autowelt ist brutal und bestraft Fehler und negative Zahlen schnell und hart. Was einst für Aufsehen sorgte, verschwindet nun unbemerkt: Der Kia E-Soul, bekannt für sein kantiges Design und seine fast schon verspielte Formensprache, findet sich nicht mehr im offiziellen Modellangebot der Marke. Lange galt das Elektroauto als Exot unter den Stromern – ein klarer Gegenentwurf zum glatten, windschnittigen Mainstream. Gerade in Großstädten war er beliebt, auch wegen seiner kompakten Maße und der praktischen Reichweite im Alltag.
Doch die Zeiten ändern sich und darunter müssen manchmal auch ikonische Fahrzeuge leiden. Während sich die Elektromobilität weiterentwickelt, geraten außergewöhnliche Details zunehmend ins Hintertreffen. Heute zählen Schnellladefähigkeit, Reichweite und Plattformarchitektur oft mehr als Originalität. Kia, längst auf globalem Expansionskurs, sortiert sein Portfolio neu – und lässt dafür so manchen Liebling der ersten Stunde fallen. Der E-Soul passte in seiner Eigenwilligkeit offenbar nicht mehr ins große Zukunftsbild der Marke.
Neue E-Auto-Zukunft beim großen Autobauer: Viel Neues und eine klare Richtung
Die Streichung des E-Soul ist Teil einer weitreichenden Strategie. Kia konzentriert sich auf die modulare E-GMP-Plattform, die nicht nur höhere Reichweiten, sondern auch kürzere Ladezeiten ermöglicht. Mit dem EV5, EV6 und dem neuen EV3 bringt der Hersteller Fahrzeuge auf den Markt, die technisch auf dem neuesten Stand sind und international konkurrenzfähig auftreten. Der EV5 soll laut Hersteller sogar bis zu 720 Kilometer weit kommen – ein Sprung, der besonders Vielfahrer ansprechen dürfte.
Auch bei der Ladeinfrastruktur zieht Kia die Zügel dabei an. Denn in Nordamerika öffnet sich der Zugang zum Tesla-Supercharger-Netz, in Europa investiert der Konzern über Partner in das IONITY-Netzwerk. Bis 2025 sollen dabei rund 7.000 neue Schnellladesäulen entstehen. Parallel kündigte Kia für 2026 aber auch ein erschwingliches Einstiegsmodell für unter 30.000 Euro an. Das ist wohl auch ein Signal an preissensible Käufer. Der Abschied vom E-Soul steht damit sinnbildlich für eine neue Ära: weniger Extravaganz, mehr Effizienz, klarere Ziele. Wer jetzt noch auffallen will, muss das in Zukunft über Leistung, Technologie und Nachhaltigkeit tun.