Es wird billiger für Autofahrer, die bei Neuanschaffungen auf Strom anstatt wie bisher auf Benzin setzen. E-Autos sollen künftig günstiger sein als die meisten Verbrenner – allen Unkenrufen zum Trotz. Die Fakten.
Wer sich ein neues Auto leisten möchte, der merkt beim Händler schnell: Die Preise steigen. Zumindest was die Verbrenner betrifft. Doch wie sieht es bei der elektrischen Alternative aus? Was bieten die aktuellen “Stromer”? Experten sagen: viel. Und E-Autos sind offenbar billiger.
E-Autos günstiger als Verbrenner – der lange Atem zählt
Neueste Zahlen des Fraunhofer ISI und des europäischen Automobilverbands ACEA zeigen: Schon nach wenigen Jahren gleichen sinkende Kosten für Strom und ein geringer Aufwand bei der Wartung den höheren Kaufpreis aus. Wer seinen Strom zu Hause oder beim Arbeitgeber lädt, zahlt vielerorts unter zehn Cent pro Kilowattstunde. An öffentlichen Schnellladestationen noch weniger. Meist sind es dort mehr als halb so viel. Rund 75 Prozent der deutschen E-Autofahrer genießen bereits diesen Vorteil.
Der Preis für die Batterien sank seit 2023 von über 150 auf unter 100 US-Dollar pro Kilowattstunde, teilweise sogar bis auf 75 US-Dollar. Ohne Ölwechsel, Abgasanlage oder komplexe Getriebe sparen E-Autos rund 30 Prozent Kosten bei der Wartung ein. Auch Förderprogramme machen den Umstieg zum E-Auto reizvoll. Bis 2030 entfällt hierzulande die Kfz-Steuer für Stromer. Die Innovationsprämie gewährt Käufern bis zu 9.000 Euro Rabatt. Gewerbliche Nutzer profitieren von einer Dienstwagenbesteuerung von nur 0,25 Prozent des Listenpreises bis Ende 2025.
Cleveres Gadget: Wenn E-Autos zum Geldspeicher werden
Das nächste Level der Wirtschaftlichkeit heißt “bidirektionales Laden” (V2G). Hierbei speichert das E-Auto tagsüber Strom aus der Solaranlage und versorgt abends Haus oder Netz – gegen Entgeld. Studien belegen jährliche Haushaltseinsparungen von 300 bis zu 730 Euro. Wer Preisschwankungen am Strommarkt geschickt nutzt, kann sogar über 1.000 Euro pro Jahr einsparen. Sorgen um einen vorzeitigen Batterieverschleiß haben Tests entkräftet. Moderne LFP-Zellen zeigen demnach nach 2.000 Zyklen noch über 80 Prozent Restkapazität. Das entspricht oft mehr als zehn Jahren Lebensdauer.
Weltweit erproben Kommunen bereits netzdienliche Flotten: In Japan speichern E-Taxis überschüssige Energie für den Stadtbetrieb. Deutschland folgt mit einer BDEW-Initiative, die bis 2026 V2G-Ladesäulen an wichtigen Netzknoten fördert. Die EU diskutiert zudem V2G als Kernbestandteil ihrer CO₂-Neutralitätsstrategie für 2040.