“Kein Geld da”: Beliebtes Deutschlandticket steht vor dem Aus

Eine Hand, ausgestreckt, die ein Ticket hält. Es handelt sich beim Ticket um das 49-Euro-Ticket. Im Hintergrund ein blauer Fahrkartenautomat mit der Aufschrift "Tickets" auf einem weißen Hintergrund und blauen Buchstaben.
Symbolbild © istockphoto/Firn

Dem beliebten Deutschlandticket droht das Aus. Nur kurze Zeit nach dessen Einführung ist seine Zukunft ungewiss. So geht es mit dem günstigen Ticket weiter.

Erst im Mai wurde das Deutschlandticket endlich eingeführt. Jetzt steht das günstige Abo-Ticket schon wieder vor dem Aus. Das sind die Hintergründe dazu.

Deutschlandticket boomt

Die Neuauflage des 9-Euro-Tickets, das im Juni des letzten Jahres einen regelrechten Hype auslöste, ist in aller Munde. Genau wie mit dem Vorgänger kann man als Inhaber des Deutschlandtickets die bundesweiten Nahverkehrsmittel nutzen. Aktuell ist das Ticket im Abo für monatlich 49 Euro erhältlich. Trotz Preiserhöhung wurde das Angebot seither gut angenommen. Sogar so gut, dass es online zeitweise zum Server-Crash während der Ticketbestellung kam.

Erfolg umstritten

Bereits kurz nach dem Verkaufsstart am 1. Mai zeichnete sich der Erfolg des Deutschlandtickets deutlich ab. Insgesamt sechs Millionen neue Nahverkehr-Abonnements wurden seither abgeschlossen, gab der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) an. Das entspricht einem Zuwachs von 25 Prozent an Fahrgästen. Anders sieht das der Fahrgastverband Pro Bahn. Dieser behauptet: Dabei handle es sich lediglich um Bestandskunden ohne zuvor abgeschlossenes Monats-Abo, die nun auf das günstige Angebot von 49 Euro umgestiegen seien. Einen messbaren Effekt in Sachen Reduzierung der Autofahrer und Anstieg der Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln gebe es hingegen nicht.

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Zukunft des Tickets unklar

Auch wenn viele das Deutschlandticket wertschätzen, ist der Fortbestand ungewiss. Unter anderem auch, weil es keine ausdrückliche Preisgarantie für die bisher veranschlagten 49 Euro gibt. Das Angebot besteht vorerst nur bis Dezember 2023, denn die Anschlussfinanzierung vom Staat ist noch unklar. Nur ein konstanter Gewinn an Monatsabonnenten in den nächsten Monaten könne den günstigen Preis weiter rechtfertigen. Diese Prognose stellte FDP-Verkehrsminister Volker Wissing. Damit dies gelinge, müsse aber die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel gesteigert werden. Die Fahrtzeiten und der Geltungsbereich sollen etwa dank zusätzlichem Budget deutlich erhöht werden. Das könnte aufgrund der steigenden Personal- und Energiekosten allerdings schwierig werden. Daher gilt es abzuwarten, was die staatliche Förderung künftig alles abdecken kann. Ein positiver Aspekt hierbei: Es werden aktuell und in Zukunft mehr als die bisher üblichen zehn Milliarden Euro pro Jahr vom Bund zur Verfügung gestellt.